Mangos, Papayas oder Drachenfrüchte: Die Obstsorten stammen ursprünglich aus Südostasien. Auch bei uns sind sie seit einigen Jahren eine gern gesehene Importware. Weniger groß ist die Freude allerdings darüber, dass bestimmte Insekten über das Meer nach Deutschland gewandert sind. Zum Beispiel die sogenannte Tigermücke. Bei uns in der Region hat sich die seit 2019 besonders in Fürth angesiedelt.
Kleine harmlose Tierchen? Nein, das trifft im Fall der Tigermücke nicht zu. Ihr Stechverhalten ist aggressiv und sie kann Krankheiten wie das Denguefieber übertragen. In Fürth wird das schwarz-weiße Insekt deshalb seit 2020 überwacht, zum Beispiel von Silke Göttler.
Kontrolliert wird der Fang alle zwei Wochen. Denn so lange braucht es, bis das Tier sein Ei ablegt und aus einer Larve eine ausgewachsene Tigermücke wird. Der Rhythmus wird auch bei der zweiten Fallenvariante beachtet.
Anders als bei Silke Göttler liegt der Fokus bei Nico Jacob auf der Bekämpfung der Tigermücke. Dass sich das Insekt genau in Fürth angesiedelt hat, sei vor allem Zufall. Wie bei allen Mücken brüten die schwarz-weißen Insekten aber in Wasseransammlungen. Und genau die sind in Kleingartenanlagen vorhanden, auch in der Fürther Südstadt. Nico Jacob rät deshalb allen: Regentonnen abzudecken und Wasser etwa in Töpfen oder Gießkannen zu vermeiden.
Dass die Tigermücke wieder ganz aus Mittelfranken und Deutschland verschwindet, glauben die Biologin und der Ökologe nicht. Positiv ist: Bisher wurden in Deutschland noch keine Krankheitsviren von dem Tier übertragen. Das Robert-Koch-Institut warnt jedoch, dass der Klimawandel das Risiko für Infektionen erhöht.