Zwei Jahre und sechs Monate war Dominik Forster in Haft. Inzwischen hat der ehemalige Häftling und drogensüchtige Nürnberger sein Leben neu ausgerichtet. Zum Beispiel bei der Suchtprävention in Schulen. Das Projekt „Gefangene helfen Jugendlichen“ der Stadtmission Nürnberg setzt ehemalige Häftlinge, wie Dominik als Botschafter ein. Denn: es macht einen Unterschied, ob jemand einem Jugendlichen ins Gewissen redet oder ob diese Worte von jemandem kommen, der den Knast aus eigener Erfahrung kennt.
Es ist eine Schulstunde der etwas anderen Art an der Nürnberger Berufsschule B6. Kein strikter Lehrplan. Stattdessen: Gespräche auf Augenhöhe und ein Aufräumen mit verharmlosenden Klischees rund um Drogen oder Knast. Eine Doppelstunde, also 1 ½ Stunden, spricht Dominik mit den Schülerinnen und Schülern. Lehrkräfte müssen draußen bleiben. Das Konzept und die geschützte Atmosphäre der “lockeren Suchtprävention” kommt an.
Das Konzept des Projekts stammt aus Hamburg. Seit vergangenem Jahr bietet jetzt auch Nürnberg das Präventionsprogramm an. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler profitieren vom Projekt. Auch die Ex-Häftlinge haben etwas davon.
Das Feedback nach der Doppelstunde: Durchweg positiv. Vor allem ein Leitsatz bleibt besonders im Kopf.
„Niemand hat vor süchtig zu werden und jeder Süchtige hat eine Geschichte zu erzählen“ –Dominik Forster
… und diese Geschichte will Dominik auch weiterhin erzählen.