Mi, 04.09.2024 , 17:39 Uhr

Studie zum 9-Euro-Ticket: Hiobsbotschaft für Deutschlandticket?

Zu teuer und ineffizient

Mit dem 9-Euro-Ticket quer durch Deutschland. Insgesamt 52 Millionen Mal wurde das Sonderangebot der Ampel-Regierung für den Regional- und Nahverkehr 2022 verkauft. Ein voller Erfolg, zumindest auf den ersten Blick. Wie viel das Ticket aber tatsächlich gebracht hat, haben jetzt das ifo Zentrum in Fürth, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und die Universität Salzburg gemeinsam erforscht. Das Ergebnis: eine Hiobsbotschaft für den Nachfolger “Deutschlandticket”.

Das 9-Euro-Ticket soll die Bürgerinnen und Bürger finanziell entlasten und einen Anreiz zum Umstieg auf den ÖPNV bieten. So zumindest der Plan der Bundesregierung 2022. Insgesamt 2,5 Milliarden Euro hat die Ampel dafür in die Hand genommen. Der gewünschte Effekt ist laut einer aktuellen Studie aber ausgeblieben. “Zu teuer, zu ineffizient, zu unpünktlich, zu wenig Umstiege von Auto auf ÖPNV”, so urteilt das Ludwig Erhard ifo Zentrum für Soziale Marktwirtschaft in Fürth.

Keine guten Nachrichten für das Nachfolgermodell

Sarah Necker befürchtet ähnliche Effekte auch beim Deutschlandticket. Trotzdem soll es in den meisten Bundesländern bleiben, auch in Bayern. Das haben die Verkehrsminister jetzt angekündigt. Und das, obwohl sich Bund und Länder schon lange über die 50:50-Finanzierung streiten.

Christian Bernreiter, CSU, Bayerischer Verkehrsminister
“Noch stehen in Bayern keine Angebotsstreichungen im Schienenpersonennahverkehr auf der Tagesordnung, aber wir müssen dazu enorme finanzielle Klimmzüge und Umschichtungen machen.”

 

Fest steht schon jetzt: der Preis wird im kommenden Jahr steigen. Sarah Necker geht nach der Studie zum 9-Euro-Ticket davon aus, dass das Deutschlandticket vor allem denen zugutekommt, die den ÖPNV sowieso schon regelmäßig nutzen. Den Autoverkehr langfristig reduzieren wird es daher wohl kaum. Trotzdem gab es auch positive Effekte beim günstigeren Vorgängermodell. Die erhoffte Mobilitätswende zum Schnäppchenpreis kann laut der Studie also nur schwer mit Sonderangeboten erreicht werden. Egal ob für 9 oder 49 Euro.

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