In Schwabach ist morgen der Aktivspielplatz Goldnagel dicht. Im Haus für Kinder herrscht ebenfalls eingeschränkter Dienstbetrieb. Dort wird nämlich gestreikt. Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen mit Kommunen haben die Gewerkschaften in ganz Mittelfranken heute und morgen zu Streikaktionen aufgerufen. Betroffen sind die Gesundheitsbranche und Jobs im Sozial- und Erziehungsdienst. Auch in Nürnberg hat die Gewerkschaft verdi heute eine Streikkonferenz abgehalten.
Das fordern Streikende des Gesundheitswesens in Nürnberg. Knapp 500 Beschäftigte von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kindergärten legten heute ihre Arbeit nieder. Anja Schmailzl ist eine davon. Sie arbeitet seit 36 Jahren als Krankenpflegerin am Klinikum Nürnberg. Der Personalmangel gefährde nicht nur Patientinnen und Patienten auch die Gesundheit der Pflegekräfte steht auf dem Spiel, so die Streikenden.
Anja Schmailzl und Jasmin Bruckner setzen sich für eine Verbesserung des Gesundheitssystems ein. Viel Hoffnung haben sie aber nicht, dass sich etwas ändert. Die aktuellen Tarifverhandlungen laufen aus ihrer Sicht schlecht. Laut Gewerkschaftssekretärin Joana Terborg gab es das im öffentlichen Dienst noch nie.
Forderungen sind unter anderem eine Lohnerhöhung von mindestens 350 Euro, 3 Urlaubstage mehr und höhere Schichtzulagen. Bisher verlaufen die Verhandlungen zäh – die Kommunen verweisen auf die angespannte Haushaltslage. Für die Streikenden kein Argument – die Akzeptanz und Wertschätzung der Gesellschaft wünschen sich die Beteiligten auch von der Politik. Mit den vorbereiteten Plakaten geht es für Anja Schmailzl morgen vor das Gesundheitsministerium in Nürnberg. Dort wird dann weiter gestreikt.
