Der Wald in Deutschland prägt das Landschaftsbild, ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen und trägt zum Klima-, Wasser- und Bodenschutz bei. Gleichzeitig ist der Wald ein wichtiger Erholungs- und Bewegungsraum und ein wesentlicher Teil unserer kulturellen Identität. Doch es geht ihm immer schlechter. Das zeigt der aktuelle Waldzustandsbericht. Wie es um den Wald bei uns in Franken steht, hat uns Johannes Wurm erzählt.
Der Wald im Winter. Keine Trockenheit und genügend Wasser. Eigentlich sollte man meinen, dass es dem Wald gut geht. Aber das ist nicht der Fall. Es geht ihm sogar immer schlechter. Laut aktuellem Waldbericht ist nur noch jeder zehnte Baum gesund. Johannes Wurm ist einer, der sich auskennt. Seit fünf Jahren ist er Forstbetriebsleiter im Nürnberger Reichswald. Er kann die kritische Situation des Waldes, an seinem Arbeitsplatz hautnah beobachten. Mit 29,1 Prozent ist Mittelfranken Spitzenreiter beim Nadel- und Blattverlust. Schuld daran ist nicht nur Trockenheit, sondern auch das vermehrte Auftreten des Borkenkäfers. Er hat es in der Hitze nämlich besonders gern. Um den Borkenkäfer zu finden, muss Johannes Wurm nicht lange suchen. Mit einem Messer schneidet er ein Stück Rinde ab und schon sind Fressgänge freigelegt. Um die Vermehrung der Borkenkäfer kurzfristig zu unterbinden, markiert Wurm die befallenen Bäume in einer Forstapp. Anschließend werden sie gefällt und in einem Trockenlager zwischengelagert. Danach wird das Käferholz gehäckselt und zu Brettern verarbeitet oder zum Heizen verwendet. Wenn der Wald weiter geschädigt wird, betrifft das auch unsere Zukunft. Langfristig geht es aber darum, die Wälder an den Klimawandel anzupassen. Dazu versuchen Wurm und seine Kollegen, den Wald umzubauen. Statt Fichten und Kiefern pflanzen sie zum Beispiel Esskastanien, Buchen oder Eichen, die mit der Hitze besser zurechtkommen. Damit es nicht so weit kommt, appelliert Wurm an alle, mehr auf das Klima zu achten. Von den Vorzügen des Waldes profitiert schließlich jeder auf die ein oder andere Weise.