Aufgetürmte Din A4-Hefte, Buchumschläge in allen Farben und zurecht gerückte Geodreiecke und Lineale. Ein Blick in die Supermarktregale zeigt: Der Schulstart steht vor der Tür. Am Dienstag ist es so weit – 1,72 Millionen Kinder starten in Bayern in das neue Schuljahr. Allein an den Grundschulen in Mittelfranken treten rund 17.600 ABC-Schützen einen neuen Lebensabschnitt an. Deutsch und Mathematik stehen bei ihnen dann gleich zu Beginn im Fokus.
Eine Stunde mehr Deutschunterricht für die Jahrgangsstufen eins bis vier – und eine Stunde mehr Mathe für die Jahrgangsstufen eins und drei. Das ist die Reaktion des Kultusministeriums auf die schlechten Pisa-Ergebnisse. Eine Änderung auf Kosten der musischen Fächer, wie manche befürchten?
Ein Blick auf aktuelle Zahlen zeigt: In Mittelfranken gibt es dieses Schuljahr mehr Grund- und Mittelschülerinnen und -schüler als im Vorjahr. An den Mittelschulen sind es 1.206 Kinder mehr, an den Grundschulen 2.400. Die logische Folge daraus: Die Klassenanzahl steigt und es braucht mehr Lehrkräfte. Wie im gesamten Regierungsbezirk sei auch in Nürnberg die Unterrichtsversorgung für das kommende Schuljahr gesichert. Der Sonderweg des Quereinstiegs würde vor allem bei den Berufsschulen genutzt.
Die Lehrerbedarfsprognose von Juli zeichnet aber eine düstere Zukunft. Rund 5.300 Lehrkräfte fehlen in Bayern über alle Schularten hinweg bis 2034. Dass bis jetzt alles funktioniert, habe laut Nürnberger Lehrerinnen- und Lehrerverband einen hohen Preis.
Zurück zu den Neuheiten für das anstehende Schuljahr: Neben mehr Mathe- und Deutschunterricht sollen soziale Herkunft und Bildungserfolg mehr entkoppelt werden. In Mittelfranken sind 27 Schulen am Startchancenprogramm beteiligt. Allein in Nürnberg 19.