Die tödlichen Schüsse in der Südstadt haben im Oktober 2022 ganz Nürnberg schockiert. Seit 6. Dezember muss sich der Angeklagte nun vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Es geht laut Anklage um Mord, versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Waffengesetz. Am heutigen Verhandlungstag war ein wichtiger Zeuge geladen: Das Opfer, dass die Tat überlebte.
Ob der Zeuge in so einem Fall die Aussage verweigern kann – Tina Haase vom Oberlandesgericht erklärt die Situation.
Rückblick:
Am 24. Oktober letzten Jahres trifft sich der Angeklagte mit zwei Bekannten in einem Lokal in der Landgrabenstraße in Nürnberg. Was als Versöhnung geplant war, nimmt ein blutiges Ende. Als die beiden Männer erscheinen, habe der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft unverzüglich mit einer Kleinkaliberwaffe auf sie geschossen. Einer der beiden überlebt.
Der Zeuge erschien, ähnlich wie der Angeklagte, in Fußfesseln vor dem Richter. Zurzeit sitzt er in einer JVA in Nürnberg ein.
Im Laufe des Verhandlungstages wurde von ihm keine Aussage gemacht. Was das jetzt für den Prozess bedeutet und wie es weiter geht, entscheidet das Oberlandesgericht in den nächsten Tagen. Über 100 Zeugen sollen in den kommenden Wochen noch zur Sprache kommen. Dafür sind rund 20 Verhandlungstage für den Prozess angesetzt. Ein Urteil wird voraussichtlich erst Ende März erwartet.