Nach den unschönen Vorkommnissen und Szenen am politischen Aschermittwoch der Grünen in Biberach und Protesten in Schorndorf blieb es bis zuletzt spannend, wie Vize-Kanzler Robert Habeck wohl in Nürnberg empfangen wird. Anlass war ein Bürgerdialog. Vorab hatte der bayerische Bauernverband gemeinsam mit der Vereinigung Bayerischer Wirtschaft und DEHOGA zu einer Gegendemo am Hauptmarkt aufgerufen. Die Stimmung rund um die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung bleibt angespannt.
Ankunft des Vize-Kanzlers am Seiteneingang der IHK in Nürnberg. 100 Meter davon entfernt am Hauptmarkt der lautstarke Empfang. Egal wo Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck aktuell auftaucht, ein herzliches “Willkommen” gibt es fast nirgendwo. Stattdessen: Buh-Rufe, Pfeifkonzerte und Forderungen.
Nicht nur Landwirtinnen und Landwirte haben sich an dem Protest beteiligt, sondern auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und der Hotel- und Gaststättenverband. Laut Polizei haben sich zur Demonstration am Hauptmarkt rund 350 Teilnehmende versammelt. Der Veranstalter spricht sogar von bis zu 1.200. Die Demonstrationen bleiben auch Gesprächsthema beim Bürgerdialog im Haus der Wirtschaft direkt nebenan.
100 Plätze wurden für den Bürgerdialog von den Nürnberger Nachrichten verlost. Mehr als 800 Bewerbungen hat es gegeben. Die Fragen der Bürgerinnen und Bürger drehen sich zum Beispiel um die Energiepreise oder den Fachkräftemangel. Draußen bei der Gegendemo sind die Kritikpunkte teilweise etwas anders.
Der Besuch des Vize-Kanzlers: ein Kontrastprogramm. Draußen lautstarker Protest, drinnen dagegen ein ruhiger Dialog.