Vom Fußball kommen wir jetzt zum Schwimmen. Nach der Europameisterschaft ist vor den Olympischen und Paralympischen Spielen. In neun Tagen hat das Warten für alle Sportfans endlich ein Ende – dann findet die große Eröffnungsfeier auf der Seine in Paris statt. Mit dabei sind auch einige Sportler aus Mittelfranken. In unserer Serie Road to Paris haben wir heute wieder einen echten Ausnahmeschwimmer.
Josia Topf ist im Wasser in seinem Element. An Land ist der Erlanger – der von Geburt an körperliche Einschränkungen hat – auf Hilfe angewiesen. Ganz anders sieht das im Wasser aus – die Schwimmtechnik hat er individuell angepasst:
Was bei seiner Technik nicht zu verhindern ist sind Stöße beim Wettkampf auf den Kopf, weil der Para-Athlet nicht abbremsen kann. Die Gefahr einer schweren Kopfverletzung schwimmt mit.
Die Lösung wäre eine gepolsterte Badekappe, die ist aber noch nicht zugelassen. Doch auch das gesundheitliche Risiko nimmt der 21-jährige in Kauf. Sein Trainer, der den Erlanger von Anfang an begleitet bewundert den Ausnahmeathleten.
2018 holt Josia Topf bei der Europameisterschaft in Dublin die Bronzemedaille in der Staffel. Es folgen zahlreiche Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften. Erst in diesem Jahr stellt er einen neuen Weltrekord über 200 Meter Lagen auf. Kurz vor den paralympischen Spielen befindet sich der Jura-Student in Top-form!
An die vergangenen Paralympischen Spiele in Tokio hat der Para-Schwimmer weniger gute Erinnerungen. Vor den Spielen wurde er von Startklasse zwei in drei eingestuft – bedeutet er muss gegen Schwimmer antreten, die ihre Arme bewegen können. Ein Tiefschlag.
Auch in Paris wird Josia Topf in Startklasse drei an den Start gehen. Der 21-jährige ist jetzt aber bereit, sowohl körperlich als auch mental für seine erste Medaille bei den Paralympischen Spielen, die fehlt ihm nämlich noch in seiner Sammlung.