Östlich an der Grenze zu Nürnberg und Erlangen befinden sich der älteste Kunstforst der Welt. Geprägt wird der rund 24 000 Hektar große Reichswald von vielen Kiefern. Denen geht es jedoch nicht allzu gut. Der Forstbetrieb Nürnberg ist für die Instandhaltung zuständig und kümmert sich aktuell um die Verjüngung, um den Wald zukunftstauglich zu halten. Unterstützt werden Sie dabei von einem regelrechten Metallmonster.
Der “Impex Königstiger T30”, eine Maschine, die die Forstwirtschaft revolutioniert. Durch ihren Einsatz kann der Waldboden geschont werden und es lässt sich auch einiges an Zeit einsparen. Ein gewöhnlicher Waldarbeiter kann 3 Festmeter Holz pro Stunde fällen. Der Harvester schafft am Tag bis zu 120. Bei Kiefernholz beträgt das ganze circa 66 Tonnen. Gefällt wird aber nicht willkürlich. Vor allem die kranken Bäume fallen unter das Messer.
Es besteht die Gefahr, dass die beschädigten Bäume die nächste Hitzeperiode nicht überstehen. Durch das Fällen werden im Reichswald die Massenvermehrung verschiedenster Schädlinge, wie dem Borkenkäfern, bekämpft. Mit weniger Konkurrenz erhalten die Jungbäume mehr Sonnenlicht und bekommen mehr Platz, um zu wachsen. Johannes Wurm, Leiter des Forstbetriebs Nürnberg, passt den Wald an die wechselnden Gegebenheiten an.
Hohe Temperaturen sind Basis vieler Schadorganismen. Durch den Klimawandel fühlen sich jedoch immer mehr neue Organismen im Reichswald wohl. Diese Belastung ist für die Bäume zusätzlich gefährlich. Jedoch sind nicht nur die Pflanzen Gefahren ausgesetzt. Der Job mit Kettensäge und Tonnenschweren Bäumen birgt auch für die Waldarbeiter stets ein Risiko. Für Hans-Joachim Ulrich war dies von Anfang an der wichtigste Grund, sich auf den Baggerharvester zu verlassen.
Wer in der nächsten Zeit in den 11 Revieren des Lorenzer- und Seebalder Reichswald unterwegs ist, könnte auf temporäre Sperrungen stoßen. Die Verjüngungsmaßnahmen des Forstbetriebs Nürnberg dauern noch bis Mitte nächster Woche.