09. November 1938: Die Nazis greifen die Synagogen und jüdische Häuser an. An diesem Tag ändert sich das Leben vieler Jüdinnen und Juden. Die Spuren sind heute noch zu sehen – zum Beispiel im Dokuzentrum. Heute erinnert nur der Gedenkstein an die ehemalige Synagoge Adas Israel. Auch dieses Gotteshaus wird in der Nacht vom 09. Auf den 10. November von den Nazis überfallen. Das Gebäude liegt in einem dicht besiedelten eher diversen Wohngebiet.
Gedenktafeln wie in der Essenweinstraße weißen auf die Verbrechen der Nazis in Nürnberg hin – aber auch die Stolpersteine. Dort wo ein Opfer des Nazi-Regimes zuletzt gelebt hat – da weist ein goldener Gedenkstein im Gehweg auf die Person hin. In Nürnberg liegen aktuell 160 Stolpersteine – zwischen 20 und 30 kommen pro Jahr hinzu. Vor dem Haus der Gleißbühlstraße 13 erinnert der Stein an Marie Haag – dem einzigen nichtjüdischen Opfer in der sogenannten Kristallnacht.
Das ehemalige Wohnhaus der Löbs ist zwar in vielen Teilen erhalten geblieben – vom Schicksal der Löbs erzählt im Haus lange nicht viel. Pascal Metzger und Niklas Kammermeier haben das geändert. Mit einem Künstlerkollektiv arbeiten sie die Geschichte der Löbs auf – durch die Stolpersteine und ein Video. Simon Löb – ermordet von den Nazis in seinem eigenen Haus. Wie der Familienvater starb – das ist bis heute unklar. Entweder warfen die Männer der Sturmabteilung ihn von seinem Balkon oder sie töteten ihn im Treppenhaus.
Seine Söhne Fritz und Rudolph werden von den Nazis im Konzentrationslage umgebracht – die Ehefrau Emilie Löb überlebt den Holocaust. An der Essenweinstraße will Pascal Metzger demnächst einen Stolperstein verlegen – gemeinsam mit einem Lehrerverband aus Nürnberg. Damit möchte der Verband den jüdischen Lehrer ehren: Er lebte und unterrichtete in der Synagoge in der Essenweinstraße. Dazu kommen auch die Angehörigen des Lehrers in die Noris. So bleibt die Erinnerung an die Verbrechen der Reichspogromnacht in Nürnberg lebendig.