Wenn es dunkel wird, kehrt in den meisten Städten und Gemeinden Ruhe ein. Auf den Straßen sieht man dann nur noch wenige Menschen: etwa Feierlustige und Schichtarbeitende. Aber auch Obdachlose. Laut der bayerischen Staatsregierung haben in Bayern rund 32.000 Menschen kein Dach über dem Kopf. In Nürnberg gibt es seit diesem Jahr eine neue Anlaufstelle für obdachlose Frauen.
Jeden Tag betreten 18 Frauen die Pensionsstelle des Refugiums Nürnberg. Für sie ist es ein Ort zum Waschen, Schlafen, Kochen und vielem mehr. Egal wo Probleme auftreten oder Hilfe benötigt wird, die Anlaufstelle ist Natasha Crickmore.
Gemeinsam haben die Frauen eines: Sie sind auf Hilfe und Schutz angewiesen. Eine sensible Situation, für viele nicht einfach. Vor der Kamera möchte niemand sein Schicksal teilen. Selbst ein Gespräch mit Pädagoginnen fällt vielen nicht leicht.
Die 41-Jährige ist seit Anfang des Jahres bei den Johannitern, die das Refugium betreiben. Auch sie musste sich erstmal an die psychischen Probleme der Bewohnerinnen gewöhnen. Die Anlaufstelle besteht aus zwei Teilen: der Pensionsstelle mit 30 Einzelzimmern und den 27 sogenannten Notschlafplätzen.
Finanziert wird das Refugium vom Mieter des Gebäudes – der Stadt Nürnberg. Die Johanniter kümmern sich dann um die Untermiete. Diejenigen Frauen, die selbst arbeiten gehen, zahlen 500 Euro Miete pro Monat. Die Nachfrage nach Plätzen ist laut Natasha sehr hoch. Auch wenn noch nicht alle Zimmer belegt sind, nach und nach werden in den nächsten Tagen weitere Bewohnerinnen einziehen.
Das Ziel ist klar: die Rückkehr in die eigenen vier Wände. Bis das erreicht wird, hilft die Sozialpädagogin aus – bei Anträgen, psychischen oder sonstigen Problemen.