Tischtennis gegen Parkinson – ja, Sie haben richtig gelesen. Am Krankenhaus Rummelsberg ist ein deutschlandweit einmaliges Leuchtturmprojekt gestartet. Mit Tischtennis soll den Erkrankten geholfen werden. Einer von ihnen ist Sven Trautner.
2020 erhielt Sven Trautner seine Diagnose: Morbus Parkinson. Alleine in Deutschland sind etwa 400.000 Menschen daran erkrankt. Die meisten erhalten die Diagnose erst im höheren Alter, zwischen 45 und 65 Jahren.
Dr. Martin Winterholler erklärt, dass Morbus Parkinson eine neurologische Erkrankung ist. Zu den Hauptsymptomen zählen neben unkontrollierbarem Zittern auch die Steifheit der Muskeln sowie Unbeweglichkeit.
Einschränkungen in der Beweglichkeit kennt auch Sven Trautner. Er braucht jetzt für Vieles länger.
Alleine anziehen, duschen oder auch Treppen steigen seien für ihn nicht mehr so möglich, wie vor seiner Erkrankung. Sein Alltag sei stark eingeschränkt, erklärt der 47-Jährige.
Um der Krankheit entgegenzuwirken, gibt es seit mehreren Jahren den Verein “Ping Pong Parkinson”. Erkrankte können gemeinsam Tischtennis spielen und sich untereinander austauschen. Seit März 2024 gibt es erstmalig auch eine Kooperation zwischen dem Verein und der Klinik für Neurologie am Krankenhaus Rummelsberg.
Auch Studien belegen mittlerweile die Wirksamkeit von Bewegungstherapien bei Parkinson. Tischtennis wirkt sich sowohl körperlich als auch psychisch, positiv auf die Erkrankten aus.
Wie gut der soziale Austausch und die Bewegung tut, merkt auch Sven Trautner. Ihm hilft das Tischtennis besonders bei der Feinmotorik. Die Krankheit heilen, kann der Ballsport zwar nicht. Von der Erkrankung ablenken dafür schon.
Zu Ping Pong Parkinson kam der Schwabacher zufällig durch einen Podcast. Er habe dadurch von dem Verein erfahren und sich umgehört, ob es auch in seiner Heimat einen Verein gebe. Da das nicht der Fall war, beschloss er kurzerhand selbst einen Ortsverein zu gründen.
Mittlerweile ist Sven Trautner bayerischer Landesleiter für “Ping Pong Parkinson”. Im vergangenen Jahr wurde er deshalb mit dem Inklusionspreis der Stadt Schwabach ausgezeichnet.
Für den Franken ist die sportliche Selbsthilfe eine Herzensangelegenheit. Auch in Zukunft will er Erkrankte für den Sport begeistern und weitere Kooperationen mit Kliniken vorantreiben.