Ein gebrochener Arm, plötzliche Herzschmerzen oder Schwindelanfälle: Spüren die Mittelfränkinnen und Mittelfranken diese Beschwerden, sind für sie auch die 400 Kliniken Bayerns zuständig. Andererseits: In Mittelfranken stehen viele Kliniken vor dem Aus – vor allem auf dem Land. Auch in Schwabach herrscht große Unsicherheit – bei der Belegschaft und in der Bevölkerung. Deshalb schlägt der Betriebsrat jetzt Alarm. Albrecht Kern ist seit 2011 der Vorsitzende des Betriebsrats am Klinikum in Schwabach. Seit 34 Jahren arbeitet er als Krankenpfleger in der Notaufnahme. Mit seinem Betriebsrat hat er sich in einem offenen Brief an die Politik in Schwabach gewandt. Denn: Wie es mit der Klinik weiter geht ist aktuell offen.
Vor sieben Jahren hat der Träger Diakoneo das Krankenhaus übernommen, um es zu erhalten. Aktuell ist besteht ein Vertrag, dass die Zukunft der Klinik bis 2027 erstmal gesichert ist. Doch die Verhandlungen laufen.
Diakoneo befindet sich […] in Gesprächen mit der Stadt Schwabach. Ziel dabei ist es, die Zukunft der Klinik Schwabach […] zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten, damit unsere Mitarbeitenden auch in Zukunft ihre wichtige Arbeit fortführen können.
Am 07. Februar berät der Stadtrat Schwabach zur Zukunft des Krankenhauses – in einer geheimen Sitzung. Die Situation sorgt für Unsicherheit – bei Beschäftigten, Patientinnen und Patienten und in der Bevölkerung.
Im Jahr 2024 hat das Klinikum etwa 40 Mitarbeitende verloren. Die Geschäftsleitung wechselt zum 01. April. Mit seinen 170 Planbetten und 13.000 Notfällen jedes Jahr entlastet die Klinik die großen Krankenhäuser der Metropolregion – das Einzugsgebiet reicht vom Nürnberger Süden bis nach Westmittelfranken. Sven Stärzl arbeitet mit Albrecht Kern im Betriebsrat zusammen. Sollte das Klinikum in Schwabach schließen, sieht er die Intensivpfleger die Gesundheit von Menschen in Gefahr. Den offenen Brief von Albrecht Kern und seinem Team haben 300 Beschäftigte mitunterschrieben. Damit in der Goldschlägerstadt die Klinik erhalten bleiben kann.