Das Krankenhaussterben in Deutschland beschleunigt sich. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat seit Anfang 2022 insgesamt 25 Klinikinsolvenzen in der Bundesrepublik registriert, Tendenz steigend. Grund dafür sind die gestiegenen Energiepreise, höhere Personalkosten sowie die Inflation. Immer mehr Krankenhäuser werden geschlossen oder zu Medizinischen Versorgungszentren, sogenannte MVZ´s umfunktioniert. Dadurch kann den Bürgerinnen und Bürgern keine Notfallversorgung mehr ermöglicht werden. Genau das droht jetzt auch der Praxisklinik Feuchtwangen.
Wohin im Falle eines medizinischen Notfalls? Diese Frage stellen sich aktuell die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Feuchtwangen. Der Klinikverbund ANregiomed, mit Standorten in Dinkelsbühl, Rothenburg ob der Tauber und Ansbach, schreibt seit längerem rote Zahlen. Das Bestehen der Klinik in Dinkelsbühl ist unsicher und in der Praxisklinik in Feuchtwangen verlassen die Ärzte nach und nach das Gebäude. Gestern Abend konnten Bürgerinnen und Bürger ihrem Unmut bei einer Infoveranstaltung Luft machen. Aktuell liegt die nächste Notaufnahme für die Feuchtwanger in Dinkelsbühl. 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Die Feuchtwanger Praxisklinik diente bis 2010 als Klinik. Anschließend wurde diese in einen Klinikkomplex mit unterschiedlichen Arztpraxen umgewandelt. Nach und nach verlassen allerdings Fachärzte das Gebäude und gehen nach Dinkelsbühl oder Rothenburg. Einer der seine Praxis seit über 10 Jahren im Gebäude hat ist der selbstständige Urologe Dr. Wolfgang Langer. In letzter Zeit bekommt auch er immer mehr von den Sorgen seiner Patientinnen und Patienten mit. So deutlich wie Dr. Langer bekennen sich nicht alle Ärzte am Standort Feuchtwangen. Viele sind abgewandert und das verursacht Leerstände. Die wiederum beunruhigen die Patientinnen und Patienten. Damit haben wir auch die Verantwortlichen von ANregiomed konfrontiert. Diese haben sich aber bedeckt gehalten und uns nur mit einem schriftlichen Statement geantwortet.
Für den Erhalt der Praxisklinik Feuchtwangen setzt sich auch Willi Germerodt ein. Er war auch bei der gestrigen Infoveranstaltung vor Ort und ist im Austausch mit ANregiomed. Von der Teilnehmerzahl der Infoveranstaltung war der Förderverein begeistert. Knapp 80 Menschen wollen um ihre Klinik kämpfen. Eine Frage auf die Antwort, “Wie es in Zukunft weitergehen soll?”, steht zum jetzigen Zeitpunkt aber noch in den Sternen.