Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an Depressionen. Laut der deutschen Depressionshilfe steigt die Zahl in den letzten Jahren. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der FAU Erlangen nehmen diese Entwicklung mit Sorge wahr. Hinzu kommt laut ihnen, dass Therapieplätze rar sind. Mit einer neuen App wollen sie nun Erkrankten helfen.
Im Labor werden Probandinnen und Probanden mit negativen Gedanken konfrontiert. Die Gefühle, die währenddessen bei ihnen entstehen, sollen sie etwa mit ihrer Mimik ausdrücken.
Das bestätigt auch Julia Endres. Eigentlich ist sie Masterandin, schlüpft aber für unsere Filmzwecke in die Rolle der Probandin.
Um die Stimmung der Versuchspersonen zu messen, werden verschiedene Elektroden im Gesicht angebracht: zum Beispiel auf der Stirn und unter den Augen. Für ein gutes Ergebnis seien laut dem Forschungsteam rund 20 bis 40 Durchgänge pro Person nötig. Die Studie ist Teil eines großen, internationalen Projektes.
Die Förderung läuft seit Juli 2021. Für das Unterprojekt um das Team von Lena Gmelch werden 256 Proband:innen benötigt. Aktuell fehlt noch rund ein Viertel, sowohl Personen mit – als auch ohne Depressionen.
Das große Ziel an der FAU: Die hier entwickelte App soll das Labor verlassen und in Psychotherapien zum Einsatz kommen.