Beton – Stahl und Zement: Baustoffe, die in fast jedem Gebäude zu finden sind. Doch gerade sie sind ein Problem, denn Beton gilt als Klimakiller. Seit 1990 haben sich die weltweiten Kohlendioxid-Emissionen aus der Beton- und Zementproduktion vervierfacht und machen derzeit rund acht Prozent der globalen Treibhausgase aus. Allein in Deutschland verursacht der Gebäudesektor rund 30 Prozent der CO2-Emissionen. Um diese zu reduzieren, setzen viele Architektinnen und Architekten inzwischen auf den Rohstoff Holz. Mittlerweile sogar bei Hochhäusern. Eines davon, entsteht gerade in Nürnberg.
Nachhaltig und emissionsarm: Das Holzhochhaus am Nürnberger Nordwestring. Balken, Decken, Stützen – alles aus Holz. Seit August wird es als Firmengebäude einer Bank gebaut. Heute wurde Richtfest gefeiert. In 52 Metern Höhe türmen sich 13 Stockwerke. Gebaut wird in Holz-Hybrid-Bauweise. Das bedeutet, dass das Haus neben Holz teilweise auch aus Beton und Stahl besteht. Das muss so sein, weil die Brandschutzbestimmungen in Deutschland ein Sicherheitstreppenhaus aus Beton vorschreiben. Neben der Bauweise gibt es aber noch weitere Besonderheiten. Dafür wurde es mit dem Platin-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Neben der Nachhaltigkeit setzt die Architektin auf unterschiedliche Hölzer. So kommt im stark beanspruchten Untergeschoss Buchenholz zum Einsatz, während im Obergeschoss auf Fichtenholz gesetzt wird. Mit dem Einzug von Stahl und Beton wurde Holz immer mehr aus dem Hochbau verdrängt. Das hat vor allem Folgen für das Klima. Allein 2022 verursachte der Gebäudesektor in Deutschland rund 112 Millionen Tonnen Co2. 2025 soll das Projekt abgeschlossen und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank bezugsfertig sein.