Die Schülerzahlen in Nürnberg steigen, der Raum zum Unterrichten ist knapp. Das bekommen aktuell auch die städtischen Schulen zu spüren. Um das Problem zu beheben, geht die Stadt Nürnberg jetzt unkonventionelle Wege – Sie baut das ehemalige Siemens Gebäude in der Colmberger Straße um. Aus der verwaisten Ruine soll ein lebendiger Lernort werden.
Erst spielten hier Kinder im Kindergarten, dann wurde es zur Spielwiese für Diebstahl und Vandalismus: Das ehemalige Siemens Gebäude im Nürnberger Stadtteil Röthenbach. Bis 2016 war es eine Niederlassung des Konzerns. Seitdem setzten Mensch und Natur dem Gebäude zu, wie Matthias Ursinus vom Bürgerverein Röthenbach erzählt.
2024 hat die Stadt Nürnberg das Gebäude gekauft. In Zukunft sollen die Berufsschulen 5 und 14 hier ihre Klassen unterrichten.
Nach der Untersuchung ist erst klar, ob das Modell so durchgeführt werden kann. Denn die genaue Planung, Finanzierung und Umsetzung des Gebäudes stehen nicht endgültig fest. Aktuell entkernt der Eigentümer den Modulbau. Für Ernesto Warnreiter ist das ehemalige Industriegebäude der richtige Ort für eine Schule.
Die Pläne eine Berufsschule in seinem Stadtteil anzusiedeln, sieht Ursinus mit gemischten Gefühlen. Jahrelang hat sich der Bürgerverein aus dem Nürnberger Südwesten dafür eingesetzt, dass das Gebäude wieder genutzt wird: Jetzt endlich mit Erfolg.
Wie das Problem der Infrastruktur gelöst werden kann, ist noch offen. Ab dem Jahr 2031/2032 soll der Unterricht hier beginnen. Dann kann aus dem Lost Place eine Begegnungsstätte für die Berufschülerinnen und Berufschüler werden.