Di., 21.01.2025 , 16:42 Uhr

Mitbewohner zum Sterben auf die Bahngleise gelegt: Drei Angeklagte stehen unter Mordverdacht

Der Vorwurf gegen die Angeklagten wiegt schwer

Den Mitbewohner zum Sterben auf die Bahngleise gelegt. Deshalb sitzen seit Anfang April letzten Jahres drei Männer in Untersuchungshaft. Heute war Prozessauftakt: Zwei Angeklagte schweigen, der Dritte aber äußerte sich zu dem Vorwurf. Julia Schmidt hat den Tag im Gericht für uns beobachtet.

Mordprozess gestartet

18 Verhandlungstage sind angesetzt für den zweisprachigen Mordprozess auf deutsch und Litauisch vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Den drei Angeklagten Nedas J., Ovidijus A. und Svajunas L. wird gemeinschaftlicher Mord an einem 48-jährigen Letten aus niedrigen Beweggründen zur Last gelegt. Alle vier Personen wohnten im April letzten Jahres in einer Arbeiterunterkunft in Neumarkt.

Tat unter Alkoholeinfluss

Die drei Angeklagten Nedas J., Ovidijus A. und Svajunas L. sollen sich zunächst mit einem  Letten in einer Arbeiterunterkunft in Neumarkt gestritten haben. Sie stehen unter Verdacht den bewusstlosen 48-Jährigen später auf Bahngleise in Neumarkt gelegt zu haben. Minuten danach wird er von einem Güterzug erfasst.

Zwei der drei Litauer haben den Prozessauftakt fast teilnahmslos verfolgt. Nur Ovidijus A. Stand dem Gericht heute bereits  Rede und Antwort. Er gab in einer Eingangserklärung vorab an, dass er keine Erinnerung habe, weil er an dem Tag nach der Nachtschicht mehrere Dosen Wodka-Mix-Getränke getrunken habe. Er könne sich aber nicht vorstellen, so etwas getan zu haben. „Wo die Wahrheit liegt, dass weiß Ich nicht“, erklärt er auf Litauisch. Die beiden anderen Angeklagten bleiben beim Auftakt stumm.  Unklar bleibt damit auch, warum es zu der grausamen Tat kam und was das Motiv ist.

Erste Beweise

Bereits heute wurde mit der Beweisaufnahme gestartet. Zwei Überwachungsvideos zeigen die Bahngleise während der Tatzeit. Am 04. Februar läuft die Hauptverhandlung weiter. Dann sind auch erste Augenzeugen und Polizeibeamte geladen. Ein Urteil wird am 10. April erwartet.

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