Seit gut einem Monat werden in der Gastronomie wieder 19% Mehrwertsteuer fällig. Bis Ende letzten Jahres galt bei Essen gehen noch der ermäßigte Satz von 7%. Die Erhöhung hat aber schon jetzt Auswirkungen, das zeigt eine erste Umfrage des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands: ein Großteil der Betriebe musste die Preise dementsprechend anpassen.
Das Schäufele, der fränkische Klassiker: im Goldenen Posthorn in Nürnberg ist der Preis dafür trotz Mehrwertsteuererhöhung gleichgeblieben. 19,50 Euro hat es im Dezember gekostet. Genau wie jetzt. Auf eine Preiserhöhung hat Wirt Karl Krestel bislang verzichtet.
Damit ist er aber fast schon eine Ausnahme. Laut der neusten Umfrage der DEHOGA haben 80% der Betriebe ihre Preise bereits erhöht. Die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung sind bei vielen spürbar. Zum Beispiel durch weniger Gäste oder einen Umsatzrückgang. Für eine exakte Bilanz sei es allerdings noch zu früh.
Keine 10 Kilometer vom Goldenen Posthorn entfernt, ein ähnliches Bild. Im Gasthaus “Zum Erdinger Weißbräu mussten die Preise allerdings erhöht werden. Wenn auch nur teilweise. Während der Coronapandemie sollte die Senkung der Mehrwertsteuer die Gastronomie entlasten. Zum Jahresbeginn hatte der Staat sie wieder zurückgekommen. Die Auswirkungen spürt auch Heidi. Obwohl Karl Krestel seine Preise bisher nicht erhöht hat, kann er seine Gastro-Kollegin und Kollegen verstehen
Ob Schnitzel oder Schäufele: Essen gehen wird in diesem Jahr teurer. In dem einem Restaurant allerdings früher als im anderen.