In einem Interview sagt Markus Söder, mehr Flüchtlinge auf Städte verteilen zu wollen – um ländliche Regionen zu entlasten. Damit reagiert er auf anhaltende Beschwerden aus den Kommunen. Jetzt melden sich allerdings die Städte – mit Zweifeln am Vorhaben des Ministerpräsidenten. Die gerechte Verteilung von Geflüchteten ist ein Dauerthema – das gerade wieder hochkocht.
Markus Söders Äußerung, mehr Geflüchtete in Städten unterbringen zu wollen, sorgt für Schlagzeilen. Mit Besorgnis betrachtet Johanna Böhm vom Bayerischen Flüchtlingsrat die aktuellen Entwicklungen.
Das Wohnen in Sammelunterkünften erschwere die Integration, so der Flüchtlingsrat. Auch aus den Städten kommt deutlich Gegenwind zu Markus Söders Plänen. Nürnberg und Fürth sehen sich schon an der Belastungsgrenze. Joachim Herrmann steht zwar hinter den Plänen, sieht aber hier in der Region keine Kapazitäten mehr.
Mit 136,5 Prozent nimmt die Stadt Nürnberg schon mehr Geflüchtete auf als vorgesehen. Herrmann sieht deswegen vor allem München in der Pflicht – die Landeshauptstadt bleibt aktuell unter ihrer Quote. Doch auch mit anderen Maßnahmen kann mehr Platz geschaffen werden. Geflüchtete , die schon anerkannt sind, sollen schnell in eigene Wohnungen umziehen.
Um noch mehr Geflüchtete in den Städten unterzubringen, müsste zunächst der bayerische Verteilungsschlüssel angepasst werden. Konkrete Pläne dafür gibt es bislang noch nicht.