Die Stadt Nürnberg hatte sich zwar als EM-Spielort 2024 beworben – aber ohne Erfolg. Das Max-Morlock-Stadion fällt bei der Bewertung des DFB gnadenlos durch. Schuld sind unter anderem die 30 Jahre alte Bausubstanz, sowie vergleichsweise wenige VIP-Plätze und Logen. Die Stadt sieht die gescheiterte EM-Bewerbung als Ansporn, und fasst den kostenintensiven komplett Umbau des Stadions jetzt genauer ins Auge.
Gestern Abend stimmte der Nürnberger Stadtrat mit großer Mehrheit dafür, dass an den Planungen für den Generalumbau des Max-Morlock-Stadion weitergearbeitet werden soll.
Das wollten auch viele Zuschauer auf der Besuchertribüne wissen. Einige Clubfans störten die Sitzung gleich zu Beginn mit einer Papierfliegeraktion und wurde vom Oberbürgermeister des Saales verwiesen.
Die Machbarkeitsstudie sieht vor, dass beim Umbau lediglich der achteckige Grundriss des Stadions erhalten bleibt. Die Leichtathletik-Laufbahn soll weg, die Ränge können dadurch näher ans Spielfeld rücken und es sollen mehr Stehplätze entstehen. Im Umfeld des Stadions kann man sich eine kleine Leichtathletik-Arena, einen Biergarten und öffentliche Toilettenanlagen vorstellen. So sieht die sogenannte “große Lösung” aus, die mit fast 300 Millionen Euro auch die teuerste ist.
Die Stadt und der 1. FC Nürnberg als Hauptnutzer beteiligen sich mit je 30 Millionen Euro am Umbau. Für den großen Rest müssen Kredite aufgenommen werden, die durch die Einnahmen aus der Vermarktung des Stadions zurückbezahlt werden sollen. Ein passendes Finanzierungsmodell wird wohl auch für den Baubeschluss eine wichtige Rolle spielen. Dieses Ziel ist aber noch nicht in Sicht: Eine Abstimmung darüber hat der Stadtrat voraussichtlich erst Ende 2025 auf der Agenda.