Di, 19.09.2023 , 16:31 Uhr

Landtagswahlen Bayern: Radverkehr in Nürnberg

Das Thema Verkehr scheint bei den Menschen in Nürnberg ein Thema zu sein und rückt heute auch bei uns in den Fokus. Neben PKW, LKW, Bus und Bahn werden die Radfahrerinnen und Radfahrer von der Politik nämlich gerne mal vergessen. So hört man es von betroffenen zumindest immer wieder. Aber wie sieht es in der Praxis tatsächlich aus? Wir waren mit einem erfahrenen Alltagsradler in der Noris unterwegs. 

Zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen: Heinz Gieselmann lebt und radelt seit über 30 Jahren in Nürnberg und steigt mehrmals täglich auf sein Fahrrad um von A nach B zu kommen.  

Als erfahrener Alltagsradler kennt Heinz natürlich nicht nur die Vor- sondern auch die Nachteile des Verkehrsmittels seiner Wahl. Die sieht er nicht im Fahrrad selbst, sondern in den Straßenbedingungen, die das Radfahren in Nürnberg oft zum Spießrutenlauf werden lassen. Das betrifft sowohl die Qualität, als auch die Anzahl der vorhandenen Radwege. 

Auch wenn die Bedingungen alles andere als perfekt sind, schwingen sich in den letzten Jahren immer mehr Menschen aufs Rad. Eigentlich eine erfreuliche Entwicklung, doch die Verkehrsunfallstatistik spricht eine andere Sprache, den gleichzeitig ist auch die Zahl der Radunfälle stark angestiegen. Über 19.600 waren es 2022 im Freistaat, 1011 im Stadtgebiet Nürnberg. Über 900 Radler wurden in der Noris im vergangenen Jahr verletzt, zwei davon tödlich. Vorausschauendes Fahren und eine Ausrüstung, die das Radeln im Stadtverkehr erleichtert können helfen Unfälle zu vermeiden. Heinz Gieselmann sieht aber gerade im Hinblick auf die Landtagswahl auch die Politik in der Pflicht. 

Mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer, weniger PKW im Stadtverkehr. Für die Verbesserung der Radverkehrsmöglichkeiten setzt sich in Nürnberg auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ein. Heinz ist Mitglied beim ADFC, genau wie Nikola Wunder. Am vergangenen Wochenende haben sie bei einer Aktion in Gostenhof mitgewirkt. Vereinzelte Straßenzüge wurden für den Autoverkehr gesperrt, um die Vorteile einer Straße ohne PKW aufzuzeigen. 

Dass das funktionieren kann, machen andere europäische Städte bereits erfolgreich vor. Dort gibt es sogar ganze Quartiere die dauerhaft autofrei sind. Davon können Heinz und die anderen ADFC-Mitglieder bisher nur träumen. Mit Aktionen wie der in Gostenhof wollen Sie aber auch in Richtung Politik einen Denkanstoß geben und zeigen, dass der Straßenraum nicht nur für Autos da ist! 

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