Es ist offiziell: Die Kongresshalle soll in Zukunft als Spielstätte für Kunst und Kultur genutzt werden. Das hat der Stadtrat gestern in der Sitzung beschlossen. In dem Rundbau sollen auf mehr als 7000 Quadratmetern Ateliers, Werkstätten und Veranstaltungsräume entstehen. Klingt erstmal nach einem guten Plan, doch die hohen Kosten machen Viele sprachlos.
Noch erinnern die Räume an die Zeit um 1930 – Doch bald soll sich die Kongresshalle in Nürnberg in einen Ort für Kunst und Kultur verwandeln. Obwohl das Projekt deutlich teurer wird als erwartet. Mittlerweile werden die Gesamtkosten auf 296 Millionen Euro geschätzt. 2022 setzte die Stadt selbst eine Obergrenze in Höhe von 211 Millionen Euro. Die Kosten: Also 85 Millionen Euro mehr als geplant. Grund dafür sind unter anderem die steigenden Baukosten sowie die Nachwehen der Corona-Krise.
Für viele Nürnbergerinnen und Nürnberger sind diese Kosten zu hoch. Der Meinung ist auch Titus Schüller, Stadtratsmitglied der Linken.
Die Kosten laufen ähnlich wie vor vier Jahren bei der Konzerthalle wieder völlig aus dem Ruder. Der städtische Eigenanteil steigt von 58 Millionen Euro auf 86 Millionen Euro. Dies ist eine Kostensteigerung für die Stadt Nürnberg von rund 50 Prozent! Die Bürgermeisterin ignoriert offenbar bewusst den klaren Beschluss des Stadtrates.
Neben der Kongresshalle hat der Stadtrat in der gestrigen Sitzung auch dem Kauf des Galeria Kaufhof-Gebäudes zugestimmt. Doch kann die Stadt das alles stemmen? Die Stadt ist zuversichtlich. Konkret übernimmt die Bundes- und Landesregierung 71 Prozent der Kosten. Der Beschluss steht also fest – Die Kritik bleibt aber. Ende 2027 soll die Ausweichspielstätte dann bezugsfähig sein.