Am Sonntag wird nicht nur ein neues Europaparlament gewählt, in Erlangen wird auch über die Stadtumlandbahn, kurz StUB, entschieden. Doch die Bahn erhitzt die Gemüter – die einen sind klar dafür, die anderen dagegen. Erste Konzepte gab es schon vor über 30 Jahren – bis heute kam es jedoch nicht zum Baubeginn. Am Sonntag fällt jetzt die finale Entscheidung.
Wahlkampf zur Europawahl – der ist in Erlangen gerade zweitrangig. Hier wird bis zum Bürgerentscheid am 09. Juni über das Pro und Contra der Stadt-Umland-Bahn gestritten. Im Zehn-Minuten-Takt soll die StUB zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach fahren.
Doch nicht alle sind für das Millionenprojekt, das bis Ende 2023 bereits 22,2 Millionen Euro gekostet hat. Gegenargumente kommen unter anderem vom Einzelhandels- und Bauernverband sowie von mehreren örtlichen Initiativen, wie den Wiesengrundfreunden.
Ohne den Bau der Wöhrlmühlbrücke funktioniere die StuB nicht. Eine Streckenführung über den Büchenbacher Damm würde zu Mehrkosten in Höhe von rund 80 Millionen Euro führen, sagt die Stadt Erlangen.
Befürworterinnen und Befürworter entgegnen außerdem, dass der Naturschutz ausreichend in die Bauplanung mit eingeflossen sei. Marcus Bazant, der Teil des Bündnisses “Wir pro StUB” ist, sieht mit dem Bau vor allem einen Vorteil für die Erlanger Innenstadt.
Die Kosten für das Projekt werden zu 90 Prozent von Bund und Freistaat übernommen. 131 Millionen Euro Eigenanteil fällt auf die drei Städte – den Großteil, 82 Millionen Euro, muss Erlangen zahlen.
Ministerpräsident Markus Söder und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann haben sich in der Vergangenheit bereits für die StUB ausgesprochen. Die Erlanger Parteikollegen sind jedoch dagegen.
Falls am Sonntag für ein Ja-gestimmt wird, soll die StuB bereits 2031 auf den Schienen sein und losfahren. Wird mit Nein gestimmt, gehört die StuB endgültig der Vergangenheit an – so kommuniziert es das Rathaus.
Den ausführlichen Talk mit den Pro- und Contra-Argumenten finden Sie bereits jetzt in unserer Mediathek auf frankenfernsehen.tv oder morgen Abend ab 21 Uhr im Fernsehen.