Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium ist für junge Menschen ein wichtiger Schritt ins Berufsleben. Oft fällt das jedoch schwer – sei es aufgrund familiärer Vorbelastungen oder psychischer Probleme. Laut Statista liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2023 bei 4,9 Prozent. Das sind rund 227 Tausend arbeitslose unter 25. Die Jugendwerkstatt Erlangen will diesem Problem entgegenwirken und hilft jungen Menschen auf dem Weg in den Beruf.
Felix Utzmann ist erst 15, als er das Angebot der Jugendwerkstatt in Anspruch nimmt. Heute verdankt er ihr den Einstieg ins Berufsleben. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Mittlerweile ist der 18-Jährige im zweiten Lehrjahr zum Schreiner. Sein Ausbildungsbetrieb: die Jugendwerkstatt Erlangen. Sie entstand in den 80er Jahren als Reaktion auf die steigende Jugendarbeitslosigkeit. Der Name ist Programm: Junge Erwachsene können sich hier zum Schreiner oder Fachpraktiker für Holzverarbeitung ausbilden lassen. Und zwar unabhängig von sozialem Status und Vorbildung. Begleitet werden sie dabei von Einrichtungsleiter Wolfgang Gremer. Die Werkstatt ist ein Angebot der Diakonie. Aktuell arbeiten dort vier Meister und 16 Auszubildende. Die Jugendlichen lernen gleiche Inhalte und besuchen auch dieselbe Berufsschule wie Auszubildende in gewerblichen Betrieben. Nur in einem Punkt gibt es einen Unterschied: beim Zeit Budget. Felix arbeitet heute an einem Kundenauftrag: Ein Nischenschrank für eine Kirche. Das Nischenschränkchen ist nicht sein erster Auftrag. Eigentlich wollte Felix Forstwirt werden, doch jetzt ist er glücklich in seinem Handwerk. Auf ein Werkstück ist er besonders stolz. Auch seine Ausbildung ist anspruchsvoll, aber Felix ist auf einem guten Weg. 2026 wird er seine Gesellenprüfung ablegen und sich dann in einem Industriebetrieb bewerben. Dort hat er gute Chancen, denn die Vermittlungsquote der Jugendwerkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt liegt bisher bei 100 Prozent.