Nach einer Woche Ferien ging für die bayerischen Schülerinnen und Schüler heute wieder der Unterricht los. Im Frühjahr heißt es traditionell an vielen Schulen wieder: Raus aus dem Klassenzimmer. Ein Ausflug ins Schullandheim oder eine Jugendherberge steht an. Diese Einrichtungen klagen aber seit Jahren über mangelnde finanzielle Mittel. Jetzt hat das Deutsche Jugendherbergswerk in Bayern einen Hilferuf gestartet: An vielen Orten sind umfangreiche Investitionen nötig. Investitionen, die viel Geld erfordern, das der gemeinnützige Verein nicht hat. Selbst starke Häuser, wie das in Rothenburg, könnten Häusern mit weniger Einnahmen nicht dauerhaft aushelfen.
Ein historischer Anblick. Das Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ganz so historisch wollen es die meisten Gäste im Inneren aber nicht. Ein Grund, weshalb die Jugendherberge saniert werden soll. Hinzu kommen Brandschutz- und Energievorgaben. 14 Millionen Euro würde die Generalsanierung der beiden Jugendherbergshäuser in Rothenburg kosten. Geld, das in der Kasse des gemeinnützigen Vereins fehlt. Von einem Frühstück mit Übernachtung bleiben dem Jugendherbergswerk etwa 7,50 Euro. Für die übrigen Kosten wird auf Staatsmittel zurückgegriffen.
Das Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales teilt auf Anfrage mit
Die Bayerische Staatsregierung stellt dem Bayerischen Jugendherbergswerk seit Jahren verlässlich eine Summe von jährlich 1,45 Mio. Euro zur Verfügung. Diese Summe gilt, obwohl die Anzahl der Jugendherbergen seit 2008 um 27 (von damals 75 auf jetzt 48) zurückgegangen ist. Seit 2013 sind insgesamt 7,4 Mio. Euro abgerufen worden.
Die Bayerische Staatsregierung hat die Fördergrundlagen zur Unterstützung der Jugendherbergen im Hinblick auf die in den vergangenen Jahren gestiegenen Baupreise verbessert. Dabei wurde der maximale Regelfördersatz von 30 auf 50 Prozent angehoben.
48 Häuser in Bayern gehören insgesamt zum Jugendherbergswerk. Umfassende Sanierungen sind nicht nur Rothenburg nötig. Auch Gunzenhausen ist etwa betroffen. Die Jugendherberge im mittelfränkischen Hartenstein musste wegen zu teuren Kosten und zu geringen Einnahmen Ende 2022 schließen. So weit soll es in Rothenburg nicht kommen. Die Übernachtungszahl zwischen 23.000 und 24.000 soll weiter stabil gehalten werden.
Bis klar ist, wann die Generalsanierung ansteht, werden im Inneren erstmal kleine Verschönerungen vorgenommen. Zum Beispiel das Treppengeländer neu gestrichen. Denn im Mai sollen wie gewohnt wieder Schulklassen das historische Gebäude füllen.
