Herzklopfen, feuchte Hände und Magengrummeln: Wer kennt diese Anzeichen von Nervosität nicht? Beispielsweise vor einer großen Prüfung, wie dem Führerscheintest. Allein bei der Theorieprüfung fallen laut dem Kraftfahrt-Bundesamt über 38 % der Prüflinge in Bayern durch. Auch wenn Expertinnen und Experten den Fragenkatalog an sich als einen Hauptfaktor betrachten, wollen bestimmte Fahrschulen in Mittelfranken den Prüflingen eine zusätzliche Hürde nehmen: die Angst. Dafür setzen sie auf eine ungewöhnliche Methode – nämlich auf Hypnose.
Tür auf, Schlüssel einstecken, die Umgebung kontrollieren und losfahren. Für die meisten Autofahrerinnen und -fahrer ist das Routine. Doch für Fahranfängerinnen und -anfänger ist damit oft Angst und Nervosität verbunden. Sabine Volkmann will das mit Hypnose ändern. Sie selbst hat ihr Können bei verschiedensten Hypnotiseuren gelernt – zum Beispiel in Hamburg, Kanada und den USA. Empathie sei ein wichtiger Faktor. Das gibt Sabine Volkmann an andere Fahrlehrerinnen und -lehrer weiter, auch in Mittelfranken.
Viel Theorie und Eigenübung – nach drei Tagen sind die Teilnehmenden dann als “Fahrschul-Mental-Coach” zertifiziert. Im Falle der Fahrschülerinnen und -schüler soll die Angst losgelassen werden. Das will Julia auch bei ihren eigenen Prüflingen erreichen. Dazu gehört viel Übung, die hat Olaf Großhauser schon reichlich gesammelt. Denn er hat 2020 seinen Basis-Hypnosekurs gemacht und setzt sein Wissen nun zur Bekämpfung von Angst und Traumata ein. Er beginnt mit einem Vorgespräch.
Auch die jüngsten Kursteilnehmenden von Sabine Volkmann müssen nun üben, üben, üben, bis aus Theorie routinierte Praxis wird. Die Dozentin hofft, dass so vielen Prüflingen die Angst vor dem Führerscheintest genommen wird.