Überflutete Unterführungen, schwimmende Autos, Straßen unter Wasser. Erst letzte Woche gab es vor allem im Nürnberger Norden diese Bilder. Der Grund: Starkregen, der so schnell nicht abfließen kann. In der Stadtplanung ist ein Umdenken gefragt, wie solche Wassermassen weniger oder noch besser: gar keinen Schaden anrichten können.
Noch ist außer Sandbergen und Baustellenfahrzeugen nicht viel zu sehen, doch hier entsteht die neue Zentrale des Servicebetriebs öffentlicher Raum Nürnberg. Der zunehmende Starkregen wurde hier in der Planung mitgedacht. Unter anderem entstehen sogenannte Retentionsflächen.
Zusätzlich gibt es in Zukunft Zisternen als unterirdische Wasserspeicher, die etwa 1,5 Millionen Liter aufnehmen können. Bilder von vollgelaufenen Unterführungen und schwimmenden Autos sollen mit solchen Vorkehrungen zumindest seltener werden. Doch bestehende Strukturen zu verändern, ist deutlich schwieriger. Die Kanalisation in Nürnberg ist auf solche Wassermassen einfach nicht ausgelegt. Auch die Stadtentwässerung muss angepasst werden. Die Stadt sagt dazu:
Die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg bewirtschaftet ein unterirdisches Stauraumvolumen von gut 550.000 m3, welches bei Regen zum Rückhalt des anfallenden Regenwassers verwendet wird. Dieses Stauraumvolumen wird laufend ausgebaut und durch eine optimierte Steuerung ein möglichst hoher Nutzungsgrad angestrebt. – Maximilian Christ, Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg
Bei Neubauten wie der SÖR-Zentrale werden solche Aspekte bereits berücksichtigt. Auch das Grün auf den Dächern soll für Entlastung sorgen. Das Grundprinzip: Regenwasser speichern, statt es über die Kanalisation abzuleiten. Bis die Betriebszentrale inklusive Wasserkonzept fertig sind, dauert es allerdings noch bis 2027. Um gegen Starkregen und Hochwasser gewappnet zu sein, müssen solche Maßnahmen in Zukunft flächendeckend mitgedacht werden.