Der Haushalt von Erlangen hat dieses Jahr schon öfter für Schlagzeilen gesorgt: Zuerst wurde er wegen einer Lücke im Finanzplan von der Regierung von Mittelfranken nicht genehmigt. Dann kam im Juni die Nachricht, dass 50 Millionen Euro in der Stadtkasse fehlen. Jetzt ist klar: Das Haushaltsloch ist noch größer als erwartet. Denn es fehlen 140 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen.
Jetzt gilt es in Erlangen sparsam und bedacht zu haushalten. Oberbürgermeister Florian Janik spricht mit Blick auf den Gewerbesteuermessbescheid von der “größten Krise der städtischen Finanzen seit dem Zweiten Weltkrieg”.
Dafür müssen die freien Rücklagen der Stadt aufgebraucht werden. Dass es einen Fehlbetrag in der Haushaltskasse geben wird, ist schon seit Juni klar. Oberbürgermeister Janik und Kämmerer Beugel sprechen von keinem guten Haushaltsjahr.
So der Stand im Sommer. Nun einige Wochen später ist der Steuerbescheid da und damit klar: Es muss noch mehr gespart werden. Denn statt 50 Millionen fehlen 140 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen im aktuellen Etat. Einnehmen wird die Stadt wohl nur noch maximal 80 Millionen Euro.
In Gesprächen mit Referaten und Ämtern wird jetzt auf Sparkurs gesetzt. Denkbar sei, dass Investitionen geschoben werden. Nicht ausgeschlossen seien auch Kürzungen beim städtischen Personal, was freiwerdende Posten betrifft. Fest steht nun jedenfalls: Der Haushaltsentwurf für 2025 wird erst später stehen. Die Rede ist von Oktober statt September. Im Januar soll der Haushalt dann beschlossen werden.