Die Grundsteuerreform steht vor der Tür und bringt einige wichtige Änderungen mit sich. Grundsätzlich handelt es sich bei der Grundsteuer um eine Abgabe, die Immobilienbesitzer regelmäßig an ihre Stadt oder Gemeinde zahlen. Ab dem 1. Januar 2025 wird sich die Berechnungsgrundlage für diese Steuer ändern.
Bisher wurde die Grundsteuer nach einer veralteten „Einheitsbewertung“ berechnet. Das Bundesverfassungsgericht hat dies für ungerecht erklärt, da die Bewertung auf alten Werten von 1964 beruhte, und einige Menschen somit zu viel oder zu wenig bezahlt haben. Die Reform bringt nun neue Bewertungsgrundlagen, um diese Ungerechtigkeiten zu beheben. Jede Kommune legt dabei einen „Hebesatz“ fest, der die Höhe der Steuer bestimmt.
Thorsten Brehm, der Stadtkämmerer von Nürnberg, erklärt die Auswirkungen der Reform für seine Stadt:
O-Ton Thorsten Brehm
In Fürth wird der Stadtrat am 24. Oktober über die neuen Hebesätze entscheiden, um die Einnahmen der Stadt stabil zu halten. Oberbürgermeister Thomas Jung beschreibt die Situation in der Stadt:
In Bayern hat man sich für ein spezielles Modell entschieden, das sogenannte „reine Flächenmodell“. Hier wird die Grundsteuer nicht nach dem Wert der Immobilie berechnet, sondern rein nach der Größe des Grundstücks und der darauf stehenden Gebäude. Dieses Modell soll weniger Bürokratie bedeuten. Es führt aber auch dazu, dass vor allem die Größe des Grundstücks eine Rolle spielt und nicht der tatsächliche Marktwert. Oberbürgermeister Thomas Jung sieht hierbei eine Ungerechtigkeit.
Insgesamt bleibt das Ziel der Reform, die Grundsteuer gerechter zu gestalten, indem die tatsächliche Fläche eines Grundstücks stärker berücksichtigt wird. Für Städte wie Nürnberg und Fürth bedeutet dies, dass die Hebesätze steigen müssen, um die Reform auszugleichen. Die Bürger können ab 2025 mit angepassten Steuerbescheiden rechnen.
Die Reform soll einkommensneutral sein. Das bedeutet, dass die Kommunen am Ende genauso viel Geld einnehmen wie zuvor, nur wird das Geld anders verteilt. Wer ein größeres Grundstück oder wertvollere Immobilien besitzt, wird nach der Reform mehr zahlen, während andere weniger zahlen könnten.