In Form von Chips, Butter oder als geröstete Variante. Die Hülsenfrucht haben die meisten zuhause im Regal. Doch dass sie hier bei uns in der Region wächst, wissen nur wenige. Ursprünglich stammt die Frucht aus Amerika und Afrika. Aufgrund des Klimawandels und extremer Sommertemperaturen hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft 2021 erste Anbauversuche gestartet. Auch drei junge Franken wagen heuer das dritte Experiment in Fürth-Kronach.
Ein Kontrollgang über das eigene Feld. 3,5 Hektar misst die gesamte Anbaufläche von Jakob, Eva und Martin. Sowohl in Bayern als auch in der gesamten Bundesrepublik steckt der Anbau von Erdnüssen noch in den Kinderschuhen. Jakob, Eva und Martin haben 2022 zum ersten Mal gesät. Die Idee dazu kam laut dem studierten Landwirt ganz spontan zustande.
Flug gebucht, Convention besucht und zuhause voller Eifer den Erdnussanbau selbst in die Tat umgesetzt. Kaum Wissen in ganz Deutschland, wenig eigenes Know-how und keine speziellen Maschinen für den Anbau. Die Folge davon: Die erste Ernte im Knoblauchsland fällt nicht so aus wie erhofft. Nur 10 % der Samen gehen auf. Ende Mai ist nun der dritte Anlauf gestartet – auch da mit Saatgut aus fernen Ländern. Denn hierzulande gibt es noch keines.
Wenn es nicht regnet, werden die Pflanzen im Sommer bewässert. Wichtig für die Leguminosen ist aber vor allem eines: Wärme. Für ein optimales Wachstum der Erdnuss hätte es dieses Jahr im Frühjahr etwas wärmer sein müssen, erklärt Martin. Dennoch sind die Landwirte zufrieden. Immerhin liegt der Feldaufgang diesmal bei 50 bis 60 Prozent. Geerntet wird dann Ende September, Anfang Oktober. Heute – Ende August – wagen Jakob, Eva und Martin einen ersten Blick in das Innere der Frucht.
Die Erdnüsse am Rand brauchen noch Zeit. In einigen Tagen werden die Leguminosen dann zum Trocknen gebracht. Im Anschluss werden die Nüsse geknackt und für die Körner heißt es dann: ab in die Hofrösterei. Danach ist die Hülsenfrucht in der Form genießbar, in der sie viele im Regal haben: als gesalzener, gerösteter Snack.