Sie ist eine der geheimnisvollsten Immobilien in Nürnberg: Die sogenannte BND-Villa in St. Johannis. Den Namen bekam sie, nachdem jahrelang der Bundesnachrichtendienst die Räumlichkeiten nutzte. Von 1959 bis 2013 wurden dort unter anderem Befragungen durchgeführt. Jetzt konnte man einen Blick hinter die sonst verschlossenen Türen werfen.
Das ist die sogenannte BND-Villa in St. Johannis. Leonhard Wachter kann hier in Erinnerungen schwelgen – denn er kennt das Haus schon sehr lange. 1959 hat er hier als Elektriker Leitungen verlegt. Heute – am Tag der offenen Tür – kann er sich ein Bild vom aktuellen Zustand der Villa machen. Vieles ist original erhalten – so, wie das Gebäude 1913 entstanden ist. Erbaut wurde sie von Angelo Hirsch, einem jüdischen Fabrikanten.
Schon 1919 wanderte die Familie aus Deutschland aus und später besetzten dann die Nationalsozialisten das Haus. Doch die wohl bekannteste Nutzung war nach dem 2. Weltkrieg durch den Bundesnachrichtendienst. Auch wenn das, was in der Villa geschah, stets geheim gehalten wurde. Hier wurden Menschen befragt, die aus dem Ostblock nach Deutschland gekommen sind.
Über 10 Jahre stand das Gebäude leer. Dann kaufte ein Bauprojektentwickler das Objekt. Jetzt soll ein Kinderhort hier einziehen. In der – neu benannten – Villa Hirsch soll es 108 Hortplätze für Kinder im Grundschulalter geben.
Die Umbauarbeiten müssen unter der Berücksichtigung des Denkmalschutzes durchgeführt werden. Trotzdem möchten die Verantwortlichen für die Arbeiten nur etwa 12 bis 14 Monate brauchen. Noch dieses Jahr beginnen die Arbeiten. So soll in der geschichtsträchtigen Villa nach Jahren des Leerstands schon bald wieder Leben einziehen.