In ganz Bayern sind am Wochenende hunderttausende auf die Straßen gegangen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. In München musste die Demo gestern sogar wegen Überfüllung abgebrochen werden. Auch auf dem Nürnberger Willy-Brandt-Platz hat es am Samstag eine Kundgebung gegen Rechts gegeben. Von erwarteten 1000 Menschen waren es, laut Schätzungen der Polizei, am Ende etwa 15 000 Demonstrierende. Rund um den Nürnberger Hauptbahnhof ist es deshalb zwischenzeitlich zu Verkehrsbehinderungen gekommen.
Der Willy-Brandt-Platz gegen 14 Uhr. Nach und nach treffen immer mehr Menschen ein. Viele von ihnen haben bunte Plakate gebastelt. Das gemeinsame Ziel: sich gegen den Rechtsextremismus zu positionieren. Die Beweggründe der einzelnen Besuchenden sind dabei aber ganz unterschiedlich. Einer der die schlimmsten Zeiten in Deutschland miterlebt hat ist Ernst Grube. Der 91-jährige Zeitzeuge stuft die aktuelle Lage in Deutschland als sehr ernst ein und ruft zum Handeln auf. Aufgerufen zur Demonstration in Nürnberg hatte das Bündnis Nazistopp. Initiatorin Birgit Mair setzt sich bereits seit Jahren gegen rechte und rechtsextreme Parteien ein.
Wir haben Elena Roon von der AfD Nürnberg nach einem schriftlichen Statement gefragt, bislang aber noch keine Antwort bekommen.
Trotz des friedlichen Verlaufs schwingt bei der Stimmung der Demonstrierenden vor allem eins mit, nämlich Sorge. Mit der Demonstration in Nürnberg ist es für viele in der Region noch nicht getan. Einige von ihnen gehen auch in dieser Woche auf die Straßen. Unter anderem diesen Samstag in Schwabach und am Sonntag in Herzogenaurach.