Mo, 20.11.2023 , 16:12 Uhr

Gastronomen in der Not: Mehrwertsteuer steigt von 7 auf 19 Prozent!

Sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen statt 19 – dieser Steuersatz galt nach der Corona-Krise in Cafés und Restaurant. Idee dahinter: Die Branche soll sich erholen. Jetzt, drei Jahre später, scheint Schluss damit zu sein: Ab Januar soll wieder der alte Satz gelten, darauf haben sich die Koalitionsfraktionen im Zuge der Haushaltsverhandlungen verständigt. Bei den Gastronomen löst das vor allem eines aus: Angst. 

22,90 Euro für einen Wildschweinrollbraten, 15,90 für das Kalbsfleischpflanzerl – die Preise in Thorsten Sambs Herbstspezial sind zwar nicht günstig, aber für viele noch bezahlbar. Mit der Betonung auf “noch”: Wenn die Mehrwertsteuer auf 19 Prozent hochgeht, muss der Gastronom die Beträge ordentlich nach oben korrigieren. Dabei ist die Situation ohnehin schon angespannt.  

Auch der bayerische Gaststättenverbands schlägt Alarm – es könnte den Bach runter gehen, und zwar mit einer gesamten Branche. Alleine in Mittelfranken wären rund 300 Betriebe von Schließungen betroffen. Es müssen Lösungen her. Auch, wenn in diesem Jahr wohl keine mehr gefunden werden.  

Thorsten Sambs jedenfalls hat keine Wahl, wenn er seinen Laden halten will– er muss um 12 Prozent erhöhen. Ob und wie seine Kundschaft das annimmt, weiß er heute noch nicht.  

Wer sich dann noch einen Wildschweinrollbraten gönnen mag, muss ab Januar also tief in die Tasche greifen: Knapp 26 Euro wird das Gericht dann kosten. 

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