Sie ist Bayerns Hall of Fame – die Walhalla in Donaustauf. 130 Büsten bekannter Persönlichkeiten sind hier ausgestellt. Darunter auch Albrecht Dürer und Nikolaus Kopernikus. Ein prominenter Fürther fehlt jedoch. Oberbürgermeister Thomas Jung will das ändern.
Ludwig Erhard – nicht einfach nur ein Fürther, nicht einfach ein Politiker, Ludwig Erhard der Vater des Wirtschaftswunders – quasi der Grund warum es uns in Deutschland wieder gut ging nach dem 2. Weltkrieg. Der Mann, der dafür gesorgt hat, dass nicht nur jeder satt wird – sondern, dass Konsum, dass Genuss für jedermann möglich war. Seine Zigarre kein Laster, sondern ein Symbol. Ein Mann dem Ehre gebührt – Ehre in der Ruhmeshalle – Ehre auf der Walhalla.
Das Ludwig-Erhard-Zentrum in der Ludwig-Erhard-Straße, die Ludwig-Erhard-Schule und sogar eine Büste steht vor dem Wirtschaftsrathaus. Unmöglich ist es also nicht – Warum steht dann noch immer keine Büste in der Walhalla? Sind die Oberpfälzerinnen und Oberpfälzer einfach keine Ludwig Erhard Fans, ist kein Platz mehr in der Ruhmeshalle, oder steckt eventuell doch mehr dahinter?
Ja, da war doch was. Vorwürfe und Anschuldigungen – Vom NS-Regime soll er profitiert haben und auch rassistische Klischees seien keine Seltenheit gewesen. An der Vergangenheit kann es also nicht liegen. Bereits seit fünf Jahren kämpft der Oberbürgermeister für sein Vorhaben. In seiner Not schrieb er 2019 einen Brief nach München- zuständig für die Aufnahme ist nämlich die Staatsregierung. Allerdings ohne Erfolg. Trotz mehrerer Briefe, einem Video und gutem Zureden, will sein Wunsch einfach nicht in Erfüllung gehen.
Für Oberbürgermeister Thomas Jung ist trotzdem klar: ab jetzt wird er jedes Jahr zum Jubiläum seines Briefes vor der Ludwig Erhard Büste in Fürth stehen. Solange, bis er ihn endlich auch in der Ruhmeshalle, in der Walhalla, bewundern kann. Den großen Fürther, den Vater des Wirtschaftswunders.