Do, 16.05.2024 , 17:15 Uhr

Für mehr Sichtbarkeit und Offenheit: Demo gegen das Genderverbot

Schluss mit Gendersternchen, –doppelpunkten und Co.- seit 01. April ist in Bayerns Behörden, Schulen und Hochschulen das Gendern mit Sonderzeichen in offiziellen Schreiben verboten. Dafür wurde auch die Allgemeine Geschäftsordnung, kurz AGO, geändert. Mehrere Studierende aus der Region haben sich deshalb zusammengeschlossen und gestern gegen das Genderverbot demonstriert.

Eine von ihnen ist Lau. Lau ist gegen ein Gender-Verbot in Bayern. Dey ist selbst nicht binär, 22 Jahre alt und studiert Kunstpädagogik und -didaktik an der FAU in Erlangen. Für Lau ist das Gendern eine Frage der Sichtbarkeit von nicht binären und queeren Personen.  

So wie Lau denken hier auf der Demo in Nürnberg viele

Gestern marschierten laut Schätzungen der Polizei rund 300 Personen vom Weißen Turm zur Wöhrder Wiese.  

Auch im Uni-Alltag merkt Lau das Gender-Verbot

Im Grundgesetz ist zwar die Wissenschaftsfreiheit verankert, das bedeutet: in der Forschung und im Lehrbetrieb darf das Gendern nicht verboten werden.

Auch an der FAU gilt das Verbot. Wir haben nachgefragt, wie die Uni gegen Verstöße vorgehen möchte. Sie schreibt:  

Grundsätzlich sind alle Beschäftigten verpflichtet, sich an Recht und Gesetz zu halten. Dazu gehört auch die AGO. Ob bei Verstößen gegen das Verbot der Sonderzeichen zum Ausdruck einer diversitätsgerechten Sprache arbeits- oder disziplinarrechtliche Konsequenzen gezogen werden, ist im Einzelfall unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes zu prüfen.” 

Ob und welche Konsequenzen das Gendern trotz Verbot hat, wird also individuell entschieden.  

 

Empfehlung des Rats der deutschen Rechtschreibung

Befürworterinnen und Befürworter des Genderverbots berufen sich oft auf die Empfehlung des Rats der deutschen Rechtschreibung. Demnach könne Gendern die Verständlichkeit von Texten beinträchtigen. Lau stimmt zu, dass beispielsweise Doppelpunkte von Transkriptions-Softwares manchmal nicht erkannt werden. Lau ist trotzdem der Meinung, dass es deshalb nicht darum gehen sollte, das Gendern grundsätzlich zu verbieten. Vielmehr solle nach Lösungen gesucht werden, wie man gendern kann ohne dabei Menschen mit Sehbehinderungen zu benachteiligen oder einzuschränken.

Zukünftig will der “Aktionskreis gegen das Genderverbot” präsent bleiben. Konkrete Pläne für weitere Aktionen und Demos gibt es aktuell noch nicht. Lau will weiterhin Gendern – trotz Verbot.  

 

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