Die freien Theater in Bayern haben Geldsorgen. Inflation, Tariferhöhungen und fehlende staatliche Unterstützung – die Liste der Gründe ist lang. Erst Ende vergangenen Jahres stand das Gostner Hoftheater deshalb kurz vor dem Aus. Nur durch Spendenaktionen und Crowdfunding konnte sich das Spielhaus über Wasser halten. Nicht vor dem Aus, aber dennoch finanzielle Schwierigkeiten, hat das Theater Pfütze. Wie es dem Traditionstheater geht und mit welchem Gefühl es in die Zukunft blickt.
Geld ist bekanntlich nicht alles – zu ein paar Euro mehr würden aber vermutlich die wenigsten „Nein“ sagen. Auch die freien Theater in Bayern nicht, denn viele kämpfen aktuell mit finanziellen Problemen. Inflation und steigende Materialkosten sind eine Ursache. Das Theater Pfütze hat wegen seines Bildungsauftrags durch die Stadt Nürnberg eine Sonderstellung – doch auch hier spürt man die angespannte Situation.
Christof Lappler ist bereits seit über 25 Jahren am Theater. Er arbeitet als Schauspieler, Regisseur und künstlerischer Leiter. Noch muss das Theater Pfütze nicht schließen, Einschränkungen im Spielbetrieb machen sich trotzdem bemerkbar. Das Theater könne nicht mehr so häufig externe Musikerinnen und Musiker, Schauspielerinnen und Schauspieler oder auch freie Bühnenbildnerinnen und -bildner für ihre Produktionen einladen. Zukünftig werde das Theater Pfütze deshalb verstärkt Produktionen mit Personen aus dem eigenen Haus realisieren.
Aktuell sind vier Schauspielerinnen und Schauspieler fest angestellt – jedoch ohne Tarifvertrag. Denn die Mindestgage nach Tarif hat sich auf 3110 Euro erhöht. Für das Theater ist das nicht stemmbar. Mit Löhnen nach Tarif würde es bereits nach einem Jahr insolvent gehen. Das Theater hofft deshalb auf eine angemessene Anpassung der Fördergelder. Ob es zukünftig eine höhere staatliche Förderung geben wird, bleibt abzuwarten.
Christof Lappler freut sich jetzt erstmal auf kommenden Freitag. Da findet nämlich die Premiere des Stücks “Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte” statt. Dann heißt es im Theater Pfütze wieder: Vorhang auf und Bühne frei.