Mi, 26.06.2024 , 15:59 Uhr

Frankenschnellweg: Heftige Kritik gegen den geplanten Ausbau

Weniger Stau und mehr grün. Das sind die Ziele des derzeit größten Infrastrukturprojektes in Nürnberg. Seit Jahren stehen die Pläne für den Ausbau des Frankenschnellwegs fest: Ein 1,8 Kilometer langer Tunnel, Lärmschutz und ein neuer Stadtpark sollen kommen. Erst im April hat der Bayerische Verwaltungshof grünes Licht für den Ausbau gegeben. Seitdem herrscht großer Gegenwind seitens der Klägerinnen und Kläger. Auch, wenn der Beschluss Monate her ist – Sie geben nicht auf.  

Große Kritik des Bündnisses 

Es ist wohl einer der größten Streitpunkte in der Geschichte der Stadt Nürnberg: Der geplante Ausbau des Frankenschnellwegs. Der Unmut ist bei Bettina Klose vom Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs nach wie vor groß.  

Wir waren davon ausgegangen, dass viele Aspekte berücksichtigt werden. Aber Gericht hat davon nichts einfließen lassen. (…) Wir müssen politisch agieren. – Bettina Klose

Mit Fahrraddemonstrationen über den Frankenschnellweg versucht das Bündnis seit Monaten auf sich aufmerksam zu machen. Straßen wurden gesperrt, Autos standen lange im Stau. Eine Reaktion seitens der Politik kam nicht.  

Die Fraktion von CSU und SPD stehen hingegen geschlossen hinter dem Projekt. Mittlerweile planen sie mit Kosten in Höhe von 660 Millionen Euro. 80 Prozent davon übernimmt der Freistaat. Kosten, die die Kritikerinnen und Kritiker bemängeln. Christian Vogel sieht die Empörung. Er reagiert wie folgt:  

Die Planungen sind seit vielen Jahren vollzogen. Dabei wurden stets auch Argumente der möglichen “Gegner” berücksichtigt. So hat man sich z.B. mit dem Bund Naturschutz auf einen Plan der Umsetzung inhaltlich verständigt. Dieser wurde zwar letztendlich durch einen Mitgliederentscheid nicht angenommen, aber die fachliche Zustimmung vom BN lag vor. (…) Wir hatten darüber hinaus auch regelmäßig Debatten, wo Argumente, die sich dagegen aussprechen behandelt und beraten wurden. – Bürgermeister Christian Vogel, SPD

Für die Mitglieder des Bündnisses nicht genug. Sie planen für nächste Woche Samstag (06.07.24) von 16 bis 21 Uhr eine weitere Kundgebung auf dem Frankenschnellweg. Im Herbst wird SÖR Nürnberg dem Stadtrat einen aktualisierten Zeit- und Kostenplan vorlegen. Baubeginn könnte dann in der ersten Hälfte 2026 sein. Bis dahin hat das Bündnis um Bettina Klose noch einiges geplant.  

Ausbau Beschluss Bund Naturschutz Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs Frankenschnellweg Nürnberg Stadtrat

Das könnte Dich auch interessieren

13.03.2024 00:44 Min Frankenschnellweg: Wiederaufnahme des Klageverfahrens Es ist ein Thema, dass viele Gemüter in der Region erhitzt: Der Frankenschnellweg. Während die Stadt Nürnberg seit Jahren einen kreuzungsfreien Ausbau anstrebt, stellt sich der Bund Naturschutz gegen das Projekt. Gemeinsam mit einem Privatkläger hatte der Verein vor dem Europäischen Gerichtshof ein sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung, kurz UVP, eingeklagt und Recht bekommen. Mittlerweile hat die Stadt 22.11.2024 00:40 Min 2,7 Milliarden Euro Aufwendungen: Nürnberg hat Haushalt 2025 beschlossen Der Nürnberger Stadtrat hat den Haushalt 2025 beschlossen. Die geplanten Aufwendungen belaufen sich auf 2,7 Milliarden Euro. Investitionsschwerpunkte bleiben Bildung, Kitas, Infrastruktur und öffentlicher Nahverkehr. Trotz finanzieller Engpässe sollen Projekte wie die Straßenbahnlinien nach Lichtenreuth und durch die Minervastraße vorangetrieben werden. Um diese Vorhaben zu finanzieren, sind 2025 neue Schulden in Höhe von rund 100 14.11.2024 00:37 Min Fahrbahnarbeiten am Frankenschnellweg: Brücke halbseitig gesperrt Seit heute ist die Frankenschnellweg-Brücke über die Südwesttangente und den Main-Donau-Kanal halbseitig gesperrt. Wegen Fahrbahnarbeiten gibt es in Richtung Nürnberg-Zentrum/Fürth also nur zwei Spuren. Die Arbeiten sind Teil des Projekts Hafenbrücken. Die alten müssen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Ab Dezember wird der westliche Abschnitt über dem Frankenschnellweg abgerissen, dann läuft der Verkehr nur 06.11.2024 00:48 Min Die Grünen sagen Nein: Forderung nach Alternativlösung beim Frankenschnellweg Es ist ein Dauerthema – der kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs. Die Grünen in Nürnberg sind gegen diesen Ausbau. Unter anderem wegen der hohen Kosten, der langen Bauzeit und weil keine Begrünung im Haushalt eingeplant ist. Sie fordern jetzt eine Alternativlösung: So sollen statt einem Tunnel die Kreuzungen vereinfacht und Straßen aufgeweitet werden. Der Bereich An