Weniger Stau und mehr grün. Das sind die Ziele des derzeit größten Infrastrukturprojektes in Nürnberg. Seit Jahren stehen die Pläne für den Ausbau des Frankenschnellwegs fest: Ein 1,8 Kilometer langer Tunnel, Lärmschutz und ein neuer Stadtpark sollen kommen. Erst im April hat der Bayerische Verwaltungshof grünes Licht für den Ausbau gegeben. Seitdem herrscht großer Gegenwind seitens der Klägerinnen und Kläger. Auch, wenn der Beschluss Monate her ist – Sie geben nicht auf.
Große Kritik des Bündnisses
Es ist wohl einer der größten Streitpunkte in der Geschichte der Stadt Nürnberg: Der geplante Ausbau des Frankenschnellwegs. Der Unmut ist bei Bettina Klose vom Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs nach wie vor groß.
Wir waren davon ausgegangen, dass viele Aspekte berücksichtigt werden. Aber Gericht hat davon nichts einfließen lassen. (…) Wir müssen politisch agieren. – Bettina Klose
Mit Fahrraddemonstrationen über den Frankenschnellweg versucht das Bündnis seit Monaten auf sich aufmerksam zu machen. Straßen wurden gesperrt, Autos standen lange im Stau. Eine Reaktion seitens der Politik kam nicht.
Die Fraktion von CSU und SPD stehen hingegen geschlossen hinter dem Projekt. Mittlerweile planen sie mit Kosten in Höhe von 660 Millionen Euro. 80 Prozent davon übernimmt der Freistaat. Kosten, die die Kritikerinnen und Kritiker bemängeln. Christian Vogel sieht die Empörung. Er reagiert wie folgt:
Die Planungen sind seit vielen Jahren vollzogen. Dabei wurden stets auch Argumente der möglichen “Gegner” berücksichtigt. So hat man sich z.B. mit dem Bund Naturschutz auf einen Plan der Umsetzung inhaltlich verständigt. Dieser wurde zwar letztendlich durch einen Mitgliederentscheid nicht angenommen, aber die fachliche Zustimmung vom BN lag vor. (…) Wir hatten darüber hinaus auch regelmäßig Debatten, wo Argumente, die sich dagegen aussprechen behandelt und beraten wurden. – Bürgermeister Christian Vogel, SPD
Für die Mitglieder des Bündnisses nicht genug. Sie planen für nächste Woche Samstag (06.07.24) von 16 bis 21 Uhr eine weitere Kundgebung auf dem Frankenschnellweg. Im Herbst wird SÖR Nürnberg dem Stadtrat einen aktualisierten Zeit- und Kostenplan vorlegen. Baubeginn könnte dann in der ersten Hälfte 2026 sein. Bis dahin hat das Bündnis um Bettina Klose noch einiges geplant.