Eine eigene Metzgerei oder Bäckerei gibt es noch in vielen größeren Gemeinden – eine Käserei hingegen eher selten. Eine junge Mittelfränkin aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat beschlossen, das zu ändern – zumindest in Pfraunfeld. Seit rund einem Jahr führt die 28-Jährige hier ihre eigene Hofkäserei. Mit dem Produkt Milch ist sie allerdings schon seit Kindheitstagen verbunden.
Morgens um 7 Uhr geht der Tag bei Magdalena los. Für ihren eigenen Käse verwendet die Fränkin vor allem regionale und frische Produkte. Auch das Grundprodukt – die Milch – kommt vom Betrieb ihrer Eltern. Vom Stall geht es dann weiter in die nur 400 Meter entfernte Hofkäserei. Hier fließt die Milch durch einen Mauerdurchbruch in den Kessel.
Wenn sich die Käsekulturen vermehrt haben, wird das sogenannte Lab – ein Enzymgemisch – beigefügt. Aus der flüssigen Milch wird dann die Gallerte, eine Art Pudding, so Magdalena. Im nächsten Schritt wird dieser “Pudding” in kleine Stücke geschnitten. Je nach Käsesorte sind die unterschiedlich groß.
Die 28-Jährige ist durch den elterlichen Betrieb mit der Landwirtschaft aufgewachsen. Studiert hat sie dann Lebensmittelmanagement und -wirtschaft. Währenddessen hat Magdalena beschlossen, sie möchte weg aus der Industrie, weg vom zahlengeprägten Alltag – hin zum Produkt Milch an sich. Durch verschiedene Praktika in Käsereien hat sie deshalb ihr Wissen erweitert. Seit knapp einem Jahr ist die Fränkin jetzt selbst Käserin. Dort wo ihre Käserei steht, stand früher ein Kuhstall.
Zurück zum Camembert – nach einem Tag kommt der Käse aus der Form, dann wird er gesalzen und muss zwei bis drei Tage ruhen. Im Anschluss wird der Weichkäse in den Reiferaum gelegt – hier wächst der Schimmel.
Verkauft werden die fertigen Produkte aktuell direkt vor Ort, in Hof- oder Unverpacktläden. In Zukunft will Magdalena ihren Käse an noch mehr Verkaufsstellen anbieten. Auch bei der Produktion an sich ist noch Luft nach oben – im Betrieb können mehr als 3.000 Liter Milch pro Monat zu Käse verarbeitet werden. Ein Ziel für die ferne Zukunft der Fränkin: eigene Käsesorten kreieren.