Aus nur vier Zutaten – Malz, Hopfen, Wasser und Hefe – wird das bayerische Kultgetränk Bier hergestellt. Und das in der Regel von Männern. Auch etwa in der Erlanger Steinbach-Brauerei. Eine junge Mittelfränkin hat dort jetzt die Tradition durchbrochen. Sie hat als erste Frau die Ausbildung zur Brauerin erfolgreich abgeschlossen und arbeitet mittlerweile als Gesellin im Unternehmen.
Um 8:30 Uhr geht für Luisa Rödel aus Weisendorf der Tag in der Brauerei los. Startpunkt ist das Sudhaus. Hier wird die Maische mit Wasser und Hopfen gemischt. Durch die erste sogenannte Hopfengabe gibt der Hopfen Bitterstoffe ab. Dann wird das Ganze nochmal gekocht. Kurz vor Kochende ist es Zeit für die zweite Hopfengabe: Dadurch erhält das Bier sein Aroma. Dass Luisa einmal hier landet, war eher Zufall.
Und seitdem ist sie geblieben – zwischen Braukesseln und Whirlpool. Im Whirlpool bleiben die Hopfenrückstände zurück, erklärt die 21-Jährige. Die Würze wird auf zehn Grad abgekühlt, bevor die Hefe dazu kommt und die Gärung losgeht.
Schritt für Schritt wird so Bier hergestellt. An Luisas Arbeitsplatz wird übrigens seit vielen Jahren gebraut – eine Gasthausbrauerei ist er seit 1995. Nach drei Jahren Ausbildung zur Brauerin und Mälzerin und knapp einem Jahr als Gesellin ist das auch für Luisa mittlerweile Routine. Das bestätigt auch ihr Chef.
Auch abseits vom Job hat die 21-Jährige ein Faible für Bier. Nur die eigenen Sorten werden nicht getrunken, verrät sie. Auch wenn es nicht ihr Traumjob seit Kindheitstagen ist – will Luisa in der Branche bleiben: In Zukunft vielleicht auch als Braumeisterin.