In Deutschland gibt es immer weniger Mühlen. Lag die Zahl 2010 noch bei 261 Stück, ging sie auf 176 im letzten Jahr zurück. Das geht aus Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor. Im bundesweiten Vergleich existieren in Bayern mit 49 noch die meisten Mühlen. Eine junge Frau aus Mittelfranken hat sich entgegen dem Trend für das Handwerk entschieden – und das mit Erfolg.
Zwischen Korn und Mehl fühlt sich Luisa Winkler zuhause. Von klein auf ist sie in einer Mühle aufgewachsen. 23 Jahre später verdient sie sich selbst ihr Geld als Müllerin und das im eigenen Familienbetrieb. Zerkleinert wird hier in 14 Schritten, auf vier Walzenstühlen.
In der Mühle fällt Mehl in 14 verschiedenen Farben an. Die Kunst des Müllers sei es, die so zu mischen, dass am Ende die bestimmten Typen herauskommen, so Luisa. Die Vermahlung gehört mittlerweile für Luisa zum Alltag. Einen anderen Beruf kann sie sich nicht mehr vorstellen. Doch das war nicht immer so.
2022 wurde Luisa als beste Müllerin Bayerns ausgezeichnet. Für den Betrieb hat die ganze Familie einen gemeinsamen Wunsch: weiteres Mühlensterben in Bayern verhindern. Auch in Gustenfelden soll der negative Trend nicht weitergehen.