Früher war mehr Lametta und sowieso war früher alles besser. Aber wie genau war es denn früher, zum Beispiel vor hundert Jahren. Die „goldenen Zwanziger“ waren in Franken überwiegend von den Folgen des Ersten Weltkriegs geprägt. Mit dem Leben der Franken um 1920 beschäftigt sich jetzt eine neue Ausstellung des Frankenbundes, und zwar passenderweise im Heimatministerium.
Hereinspaziert in eine Kleinwohnung der 20er Jahre. Schlafzimmer, Wohnzimmer: fast wie heute. Gebaut wurden solche Wohnungen zum Beispiel vom Siedlungswerk Nürnberg, um der großen Wohnungsnot 1920 entgegenzuwirken. Ein weiteres Thema 1920: Die Preise für Lebensmittel steigen. Der Liter Milch kostet sogar fast 90 Pfennig. Einkaufen wurde also teuer. Eine von vielen Schlagzeilen, die auch 100 Jahre später noch gelten.
In der Ausstellung steckt viel Handarbeit. Den Inhalt der verschiedenen Schaukästen hat Kuratorin Evelyn Gillmeister-Geisenhof teilweise selbst gebastelt oder gebaut. Zum Beispiel eine Modenschau, aber auch das Modul über Totentänze und Kriegsinvaliden, mitten im Atrium des Heimatministeriums lässt sich drehen. Das Ministerium in Nürnberg feiert in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Den Frankenbund gibt es sogar schon seit 120 Jahren. Damals wie heute hat sich der Bund der Heimatpflege verschrieben. Ein Thema, das auch Grundlage der Wanderausstellung ist.
Bis zum 22. März kann die Ausstellung unter der Woche zwischen 9 und 17 Uhr im Heimatministerium kostenfrei besichtigt werden. Danach zieht sie mit Totentanz, Modenschau und Kleinwohnung weiter ins unterfränkische Volkach.