Etwa alle 10 Minuten wird in Deutschland eine Frau Opfer einer Sexualstraftat – unabhängig von ihrem Wohnort, Alter und Bildungsgrad. Das zeigen aktuelle Zahlen des Bundeskriminalamts.Die Stadt Fürth nimmt deshalb an den landesweiten Aktionswochen zum Tag gegen Gewalt an Frauen teil. In der Kleeblattstadt liegt der Fokus auf der Frage “Wie schütze ich mein Kind gegen sexuelle Gewalt?”. Eine Methode, von der vor allem minderjährige Mädchen betroffen sind, ist die Loverboy-Masche.
89 Mädchen und Frauen wurden 2023 Opfer von Loverboys. Die Dunkelziffer ist deutlich höher. Lea Heeren ist Bildungsreferentin und klärt seit zwei Jahren über die Masche der Loverboys auf.
Der erste Kontakt zwischen Loverboys und ihren Opfern erfolgt meistens anonym über das Internet. Doch auch auf Partys oder vor Schulen finden Kontaktaufnahmen statt. Oft sind die Opfer minderjährig. Durch den Wechsel von Zuneigung und Liebesentzug manipulieren sie die Mädchen und Frauen.
Auch in Fürth soll es Vorfälle geben. Konkrete Zahlen gibt es jedoch nicht. Regina Vogt-Heeren rät Betroffenen sich trotzdem an das Frauenhaus in Fürth zu wenden.
Für Frauen und Mädchen ist es schwer sich aus der Gewalt-Beziehung zu lösen. Oft hat sie der Täter bereits von Familienmitgliedern und Freunden isoliert. Die einzige Bezugsperson ist dann der Täter. Regina Vogt-Heeren und ihr Team haben deshalb ein proaktives Angebot ins Leben gerufen, in enger Zusammenarbeit mit der Polizei.
“Die größte Waffe ist die Isolation”
Auch bei der Loverboy-Methode sei das wichtig, sagt Lea Heeren. Denn die größte Waffe der Täter sei die Isolation. Betroffene können sich zu jeder Uhrzeit unter www.krisenchat.de an den Krisenchat wenden oder die Nummer gegen Kummer 116 111 anrufen.