Wissen Sie wie viele Kleidungsstücke in ihrem Schrank hängen? Durchschnittlich besitzt jeder Deutsche rund 100 Stück. Doch Vieles davon wird nur selten oder gar nicht getragen. Neue Trends und billige Preise sorgen dafür, dass immer mehr Kleidung produziert und weggeworfen wird. Das hat Folgen: 1,2 Milliarden Tonnen CO2 verursacht die Textilindustrie jährlich. Die EU reagiert deshalb mit neuen Richtlinien – Im Welthaus in Fürth hat man eine andere Lösung gefunden.
Rund 176.000 Tonnen Altkleider landeten 2021 im Müll privater Haushalte. Auch dieses T-Shirt wäre vermutlich in der Verbrennungsanlage gelandet – hätte es eine Person nicht zum Welthaus in Fürth gebracht.
Vor allem Kleidungsstücke und Textilien mit einem Baumwollanteil von mindestens 95% eigenen sich dafür. Je größer der Materialmix ist, desto schwieriger wird die Trennung im Recycling-Prozess. Das weiße T-Shirt besteht aus reiner Baumwolle. Nachdem das Kleidungsstück in der Sammelbox ist, wird es von Angelique Thummerer abgeholt.
Wie wichtig das Recyceln von Textilien ist, hat auch die EU erkannt. Seit 01. Januar gilt eine neue Richtlinie: Gebrauchte Kleidung muss jetzt getrennt von anderen Abfällen gesammelt werden. Statt jedes Jahr EU-weit Millionen Tonnen von Textilien zu verbrennen oder zu deponieren, soll mehr davon weiterverwendet oder recycelt werden.
In Deutschland gibt es bereits das System mit den Altkleidercontainern. Die Wiederverwendungs- und Verwertungsquote lege bei mehr als 90 Prozent. Kaputte oder stark verdreckte Textilien sollen im Restmüll entsorgt werden, empfiehlt die Deutsche Kleiderstiftung.
Bei dem weißen T-Shirt sind die Fasern mittlerweile aus der bestehenden Stoffstruktur gelöst worden. Jetzt werden neue Fasern hinzugefügt und fein durchgekämmt, um daraus neues Garn zu spinnen. Damit kann dann neue Kleidung genäht werden. Aus dem alten weißen T-Shirt wurde so ein neues, nachhaltiges Kleidungsstück.