Wir schreiben das Jahr 1943. Die Stadt Fürth war während des Zweiten Weltkriegs etwa 15 alliierten Luftangriffen ausgesetzt. Oft galten diese zwar eigentlich der Nachbarstadt Nürnberg, dennoch kam es auch in Fürth zu Schäden mit rund 448 Todesopfern. Einige überlebten den Bombenhagel nur, weil sie in einer der vielen Schutzbunker flüchten konnten – wie zum Beispiel im Grüner Keller in der Robert-Koch-Straße.
Ein unscheinbarer Zugang unterhalb des Fürther Klinikums – eine Überlebenschance im Ernstfall. Einst diente die Anlage als kühle Lagerstätte für Bier, im Weltkrieg dann als Luftschutzbunker. Seit fast 20 Jahren gibt Kamran Salimi Einblicke in diese geheimnisvolle Unterwelt Fürths.
Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern – so groß wie 1 eineinhalb Fußballfelder – suchten die Kriegsopfer Schutz. Heute sind die Keller weitgehend leer, bis auf einige Überbleibsel, die an die schwere Zeit erinnern. Die Anlage wurde vor allem vom Personal des darüberliegenden Krankenhauses und den Bewohnern der umliegenden Häuser genutzt. Da jedoch der Weg zu den Bunkern im Ernstfall zu weit war, sollte hier im Jahr 1980 ein Hilfskrankenhaus für den Verteidigungsfall errichtet werden.
Nach dem Fall der Mauer wurde die Idee eines Hilfskrankenhauses allerdings schnell über Bord geworfen. Die Bedrohung war vorüber. 17 Meter unter der Erde bei 12 Grad Celcius. Kein Ort an dem man sich eigentlich länger aufhalten wollte. Doch für die Fürther waren die Luftschutzbunker bei einem Bombenangriff überlebenswichtig. Kamran Salimi weiß diesen Ort zu schätzen.
Bis heute hat er seine Faszination für den Grüner Keller nicht verloren. Wer selbst einen Einblick in die spannende Unterwelt Fürths bekommen möchte: Ab November gibt Herr Salimi wieder Führungen.
Mehr zur Geschichte des Grünen Kellers finden Sie hier:
https://www.xn--untergrund-frth-bwb.de/der-gruener-keller/