In Fürth gab es mit dem König Ludwig Bad ab 1911 bis zum Beginn des 1. Weltkriegs bereits ein populäres Thermalbad. Diese Anlage wurde nach dem Krieg aber nicht weiter betrieben. Erst Jahre später entschied man sich für das Gebiet am Scherbsgraben, wo bis heute das Fürthermare seinen Betrieb hat. Seit 2007 ist das Bad eine Adresse, um seine Seele baumeln zu lassen. Aber haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, was sich eigentlich unter so einem Schwimmbad befindet? Wir haben einen Blick in die “Katakomben” des Fürthermares geworfen.
9 Uhr morgens im Schwimmbad – Dominic Strotzer trifft die ersten Vorbereitungen für den Betrieb. Bereits seit 15 Jahren arbeitet er im Schwimmbad und kennt die Abläufe aus dem FF. Dazu gehört zum Beispiel der tägliche Check, ob das Wasser sauber ist. Um das zu prüfen, führt eine Tür in die Tiefen des Schwimmbads. Dort befindet sich die „Schalt- und Waltzentrale“ des ganzen Bäderareals. Auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern passiert dann die Magie. Das Wasser aus dem Schwimmbecken wird über 100 Kilometer lange Rohre in sogenannte Filterkessel geleitet. Diese muss Dominic Strotzer regelmäßig überprüfen. „Im großen Filterkessel befindet sich in der obersten Lage Aktivkohle. Das ist ein Material, gewonnen aus Steinkohle, das chemische Prozesse bindet wie zum Beispiel Harnstoff, der im Schweiß enthalten ist und vom Chlor zersetzt wird. Danach kommen unterschiedliche Körnungen von Sand (…). Der Sand bietet Poren, die wiederum andere Schmutzteilchen zurückhalten kann“, so Dominic Strotzer, Leiter der Fürther Bäder. So entsteht ein großer Filterkreislauf, der das Wasser sauber hält.
Das gefilterte Wasser wird dann an der Messstation nach Chlorgehalt, pH-Wert und Temperatur gemessen. Diese Werte sind besonders wichtig, um den Wassergehalt aufrechtzuerhalten und so sauberes Wasser zu gewährleisten. Im Optimalfall liegt der Chlorgehalt bei ungefähr 0,46 mg pro Liter. Wenn der Wert stimmt, wird das Wasser dann ins Schwimmbecken zurück gepumpt. Damit dieser Wasserkreislauf nicht gestört wird, empfiehlt Dominic vor dem Schwimmen zu duschen.
Vor dem Schwimmen duschen hat nicht nur hygienische Aspekte, sondern erleichtert uns die Qualität vom Wasser zu erhalten und spart letztendlich Chemie und Strom. – Dominic Strotzer, Bäderleiter
Bis heute hat Dominic Strotzer seine Faszination für die “Unterwelt” des Fürthermares nicht verloren. Wer selbst einen Einblick in die Tiefen des Schwimmbads bekommen möchte: Ab März gibt der Bäderleiter wieder kostenlose Führungen.