Viele von Ihnen machten bestimmt schon mal Bekanntschaft mit der Sportart Pétanque, auch umgangssprachlich als Boule bezeichnet, als sie meist noch im Kindesalter bunte mit Wasser befüllte Plastikkugeln über heiße Sandstrände warfen. Das heute der Sport aber zu einer echten Disziplin werden kann, das zeigt der TSV Fürth 1860 am kommenden Wochenende. Denn zum ersten Mal wird heuer im Südstadtpark die Deutsche Pétanque-Meisterschaft ausgeführt. Und dafür wird gerade ordentlich geübt.
Es weht ein Hauch von Frankreich im Südstadtpark in Fürth. Denn ab morgen beginnt hier die Deutsche Meisterschaft im Pétanque. Ein Sport – für viele vielleicht auch als “Boule” bekannt – der schon seit über 20 Jahren in Fürth gespielt wird.
Klaus Binder spielt schon seit 14 Jahren mit seinen Teamkollegen im Verein. Für ihn ist der Sport hochkomplex, denn es gibt bestimmte Regeln, die selbst ein erfahrener Spieler sich immer wieder ins Gedächtnis rufen muss. Die Zielkugel wird als “Sau” bezeichnet – auf Französisch heißt sie Cochonnet. In dessen Nähe werden pro Spielzug Stahlkugeln platziert – und das näher als der Gegner. Die Mannschaft, die zuerst 13 Punkte erreicht, gewinnt. Ein Mindestalter gibt’s bei der Sportart nicht.
Als ältester Spieler ist Johannes mit dabei. Er vertritt sogar das Team aus Fürth bei der Meisterschaft als Einzelspieler. Der 75-Jährige ist schon im letzten Jahr Bayerischer Meister im Petanque geworden – jetzt hat er sich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert.
Im Südstadtpark werden insgesamt 126 Spieler aus Deutschland erwartet. Dazu wird der Park in 64 Felder unterteilt. Am Samstag beginnen dann die ersten Spiele.
Das Fürther Team hofft natürlich, dass Johannes am Wochenende den Sieg mit nach Hause holen wird. Wer das Spektakel nicht verpassen möchte, der kann am Samstag ab 9 Uhr vorbeischauen und sogar ein klein bisschen französische Luft schnuppern.