Er ist 40 Jahre jung und kommt eigentlich aus Südkorea – Die Rede ist von Inkyu Park. Seit einigen Jahren ist er als freischaffender Künstler in Fürth tätig. Die Besonderheit: Er greift nicht einfach zum Stift und zeichnet, sondern baut Skulpturen aus Tetra Pak. Dafür ist er im letzten Jahr mit dem Publikumspreis von Ortung 13 ausgezeichnet worden. In diesem Jahr ist er auch als Künstler der Metropolregion des Monats März nominiert. Wir haben Inkyu in seinem Atelier in Fürth besucht und ihm bei seinem Schaffensprozess über die Schulter geschaut.
Schon im Kindesalter entwickelte Inkyu die Leidenschaft, Kunstwerke aus unterschiedlichsten Materialien zu erschaffen. Mit 31 Jahren startete er dann in Deutschland ein Kunststudium. Dort hat er sich erstmal mit Architektur befasst, bis er dann seine erste Skulptur aus Werbeprospekten erschaffen hat. 2019 hat dann zu Tetra Pak gegriffen. Seine Kunstwerke sind dem ein oder anderen vielleicht aus dem Geschichtsunterricht bekannt. Die Rede ist von Laokoon oder Den Denker. Für diese Skulpturen hat der 40-Jährige jeweils rund eineinhalb Jahre gebraucht – Und über 2000 Tetra Pak-Stücke gesammelt. Sein wichtigstes Werkzeug dabei ist digital: Eine Falt- und Origami-Software, mit der verschiedene Vorlagen für die Anfertigung von 3D-Modellen entworfen werden können. Damit schafft er auch sein neuestes Projekt: Eine Gardine aus Tetra Pak.
Über 740 Tetra Pak-Schnipsel braucht Inkyu für die Gardine. Die Schnitte macht der 40-Jährige selbst per Hand. Leichte dünne Holzstäbe, Kleber, Papier und im Alltagskonsum massenhaft anfallende Tetra Paks – Seine Kunstwerke sollen viel mehr sein als nur eine Skulptur, denn er will über das eigene Konsumverhalten zum Nachdenken anregen.