Immer mehr Geflüchtete integrieren sich auf dem bayerischen Arbeitsmarkt. Seit 2013 hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den acht wichtigsten Herkunftsländern mehr als versechsfacht. Der Weg dahin ist aber oft nicht einfach. Die Sprachbarriere und die fehlende Anerkennung von Berufsabschlüssen sind nur zwei von vielen großen Hürden, die Geflüchtete überwinden müssen. Doch oft klappt es auch. Wie bei Faysal Bayrakdar.
2020, während des Corona-Lockdowns, kommt Faysal Bayrakdar mehrmals täglich ins Nürnberger Südstadtbad. Er trainiert für die Abschlussprüfung als Fachangestellter für Bäderbetriebe. An seiner Seite: Stefan Grodzki, Ausbildungsleiter bei NürnbergBad. Die Mühe lohnt sich: 2022 besteht Faysal die Abschlussprüfung.
Heute arbeitet er im Nürnberger Nordostbad, macht unter anderem die Badeaufsicht. Das alles ist für ihn nicht selbstverständlich. Aufgrund von Kinderlähmung kann er sein linkes Bein nur eingeschränkt benutzen. Als Therapie wird ihm als Kind Schwimmen empfohlen.
Nach seiner Ankunft in Deutschland arbeitet Faysal mehrere Jahre lang als Saisonkraft in Freibädern. Über einen Bekannten lernt er Martina Kohler kennen. Sie ist Jobbegleiterin bei den beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft. Sie kennt die Herausforderungen, vor denen Geflüchtete bei der Arbeitssuche in Deutschland stehen.
Den positiven Einfluss der Jobbegleitung hat auch das Integrationsministerium erkannt. Im kommenden Jahr sollen die Stellen der Jobbegleitung für Geflüchtete von bislang 90 auf 100 erhöht werden.
Jetzt möchte Faysal anderen Menschen mit seiner Geschichte Mut machen. Persönliche Beratung und Unterstützung ist besonders wichtig, wenn es um die Integration von Geflüchteten auf dem bayerischen Arbeitsmarkt geht. Faysal hat nicht nur die richtige Hilfestellung gefunden, sondern auch selbst für seinen Weg gekämpft.